Misserfolge
War viele Jahre ein durchweg positiver, mitunter euphorischer Tenor beim Thema Implantate zu vernehmen, kamen zu Beginn des neuen Jahrtausends vereinzelte kritische Stimmen auf, die später auch in laute Kritik mündeten. Diese stützte sich auf die – parallel zur deutlich gestiegenen Anzahl von Implantationen – deutlich gestiegene Anzahl von implantologischen Misserfolgen und Komplikationen.
Die Abbildungen 17 bis 20 zeigen Misserfolge durch Implantatfrakturen. Als Erklärung für das Scheitern der Versorgungen können materialspezifische Problematiken und Fehlplanungen mit Überlastungsphänomen herangezogen werden. Die folgenden Bilder zeigen dann einen „implantologischen Totalschaden“, die Röntgenaufnahme eines Verlusts einer Oberkieferfrontzahnversorgung, bedingt durch ein stark kompromittiertes Knochenangebot, und eine infaust verlaufende Periimplantitis, die letztendlich einen profunden Knochendefekt hinterlässt.
Troubleshooting
Unerwartete Komplikationen wie Implantatfrakturen und das Versagen von Implantat-Suprakonstruktionsverbindungen zwangen zur Entwicklung von Konzepten für chirurgisches und prothetisches Troubleshooting und mitunter zu Konstruktionsänderungen des Implantat- und Abutment-Designs.
In vorliegenden Fall (Abbildungen 21 bis 23) warfen die beiden osseointegrierten Implantate regiones 12, 12 sowohl horizontal als auch orovestibulär eine schwierig zu versorgende Position auf. Besonders deutlich wird die Problematik bei eingesetzter Interimsversorgung, wo die Differenz zwischen optimaler Zahnachse und tatsächlicher Implantatachse und der große Abstand der Implantatschultern zu den Schmelz-Zement-Grenzen der Nachbarzähne imponieren. Aufgrund einer günstigen Lachlinie konnte die Problematik mit einer Mesiostruktur kompromisshaft gelöst werden.
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