Jahresrückblick 2020

Das hat uns bewegt

Was wird uns von diesem Corona-Jahr in Erinnerung bleiben? Die Bilder aus Italien und New York natürlich, aber auch die Debatte hier um Systemrelevanz und den Schutzschirm, die Zeit der Kurzarbeit, vermutlich der von Optimismus geprägte Sommer und vielleicht die von vielen Studien erbrachte Bestätigung, dass Zahnarztpraxen zu den sichersten Orten gehören. Ein kleiner Jahresrückblick.

Anfang März schlich sich die Unsicherheit in viele Zahnarztpraxen: Die ersten Patienten sagten aus Angst vor dem damals noch neuartigen Corona-Virus ihre Termine ab. Einige Praxen hatten Einbrüche bis zu 40 Prozent. Mundschutz war ausverkauft, wer Desinfektionsmittel-Vorräte hatte, war erleichtert. Niemand wusste, wann Nachschub eintrifft. Es war der Beginn einer Pandemie.

Zahnarztpraxen sind sichere Orte

Doch internationale Studien und zuletzt der Council of European Dentists (CED) bestätigen den Zahnarztpraxen die höchstmöglichen Sicherheitsvorkehrungen: „Die Sicherheit der Patienten ist eines der wichtigsten Ziele des Berufsstands.“ Zum Schutz des zahnärztlichen Personals und der Patienten setzt die Zahnärzteschaft wirksame persönliche Schutzausrüstungen ein – es gibt für Patienten keinen Grund, Zahnarzttermine aufzuschieben.

Der Maskenmangel bestimmt den Pandemie-Alltag

Der Maskenmangel bestimmte monatelang den Alltag in Zahnarztpraxen mit. Im Laufe der Zeit wurde die weltweite Produktion erhöht, das Bundesgesundheitsministerium (BMG) bestellte so viele Schutzmasken, dass es wohl teilweise den Überblick verlor. Heute ist es für Praxen und Patienten Routine geworden: Händedesinfektion am Eingang ist selbstverständlich. Vermeintlich kleine Dinge wie Handschuhe oder Masken werden heute geschätzt wie nie zuvor.

Der vergebliche Kampf um den Schutzschirm

Im Rahmen der ersten Pandemie-Welle spannte die Politik über viele Branchen einen finanziellen Schutzschirm – die Zahnärzte erhielten keinen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sah „keinen Bedarf“. Wie groß der Bedarf tatsächlich ist oder gewesen wäre, wissen Zahnärzte, wenn sie am Ende des Jahres Kassensturz machen. Eine finanzielle Abfederung waren im Pandemie-Jahr das Kurzarbeiter-Geld und die Hygienepauschale.

Approbationsordnung: Hü und Hott

Ursprünglich war geplant, das Inkrafttreten der neuen zahnärztlichen Approbationsordnung um ein Jahr bis zum 1. Oktober 2021 zu verschieben. Mitte des Jahres dann die Kehrtwende, die geplante Verschiebung wurde zurückgenommen. Für alle, die ihr Studium der Zahnmedizin vor dem 1. Oktober 2021 beginnen, findet allerdings die bisherige Approbationsordnung weiterhin Anwendung.

Die technische Panne des Jahres

Acht Wochen litten bundesweit rund 80.000 Arzt- und Zahnarztpraxen unter Störungen der Telematinfrastruktur. Die betroffenen Zahnärzte konnten die Gesundheitsdaten ihrer Patienten teilweise nur offline einlesen und die Versichertenstammdaten gar nicht abgleichen. Ein Konnektorenproblem. Die gematik hangelte sich von Erklärung zu Erklärung, der Frust der Zahnärzte wuchs – bis eines Tages dann doch alle Konnektoren korrekt umgestellt waren.

Zahnärzte im „Dritten Reich“

In diesem Jahr begleitete uns die bewegende Serie über Zahnärzte als „Täter und Verfolgte im ‚Dritten Reich‘“ von Dr. Matthis Krischel und Prof. Dominik Groß. Es ist die erste wissenschaftliche Aufarbeitung der Rolle deutscher Zahnärzte in und nach dem „Dritten Reich“.

Wir sehen uns online!

Lifesize, Zoom, GoToMeeting – Video-Calls sind mittlerweile an der Tagesordnung. Der Austausch mit Kollegen und auch Fortbildungen finden online statt, und wenn die Technik mitspielt, kann das durchaus Spaß machen, außerdem spart man lange Anreisen und Hotelkosten. Die KZBV-Vertreterversammlung gab es 2020 gleich zweimal im Online-Format und auch der Deutsche Zahnärztetag lief im Pandemie-Jahr erstmals digital.

Tötet mein Geschirrspüler das Coronavirus?

Neben vielen Ängsten beschert das Coronavirus den Menschen auch ein neues Interesse an der Wissenschaft und Forschung. Immer noch liefert das Virus mehr Fragen als Antworten, einige – auch ungewöhnliche – sind mittlerweile geklärt: Die Geschirrspülmaschine vermag das Virus bei Spülgängen mit 60 Grad Celsius oder mehr zu inaktivieren. Eine Übertragung via Tiefkühlkost ist bisher nicht bekannt, obwohl Coronaviren kälteunempfindlich sind und bei minus 20 Grad Celsius bis zu zwei Jahre im gefrorenen Status infektiös bleiben.

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