Leitartikel

Die Vertragszahnärzteschaft steht zur Versorgung der Geflüchteten bereit

Mit Fassungslosigkeit und großem Entsetzen über den russischen Angriff und die russische Aggression verfolgen wir nun schon seit einigen Wochen die schreckliche Situation der Menschen in der Ukraine. Das gezielt unmenschlich grausame, brutale und völlig rücksichtslose russische Vorgehen gegen die Ukraine und deren Zivilbevölkerung im Kriegsgebiet erschüttert uns und macht uns tief betroffen.

Man muss es mit aller Deutlichkeit sagen: Der gezielte Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen die Zivilbevölkerung ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit! Tod und unendliches Leid friedvoller Menschen wird von  Putin  billigend in Kauf genommen, um seine machtpolitischen Ziele zu erreichen. Gezielt wird die medizinische und humanitäre Versorgung der Zivilbevölkerung der Ukraine durch die russischen Aggressoren zunehmend behindert und verunmöglicht. Hunderttausende von  Menschen und Kindern lassen ihre Ehemänner, Lebensgefährten, Väter, Brüder und Verwandten und ihr gesamtes Hab und Gut zurück und sind auf der Flucht vor den russischen Bomben und Raketen.

Inzwischen sind mehrere Millionen Menschen vor der Gewalt des russischen Angriffskriegs auf der Flucht in die europäischen Nachbarländer, weil sie um ihr Leben fürchten.In Deutschland kommen inzwischen jeden Tag Tausende an – vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen, die nur das Nötigste bei sich haben. Die Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität ist riesig. Denn das Leid, das die Menschen auf der Flucht aus der Ukraine erfahren, ist unermesslich. Viele sind traumatisiert und benötigen medizinische Versorgung.

Als Vertragszahnärzteschaft werden wir unseren Teil dazu beitragen, dass die medizinische Versorgung für alle aus der Ukraine vertriebenen Menschen in Deutschland gewährleistet ist. Ich spreche hier für die gesamte Vertragszahnärzteschaft in Deutsch- land, wenn ich sage, dass wir uns solidarisch mit allen Bürgerinnen und Bürgern der Ukraine erklären,

  • dass wir den russischen Angriff aufs schärfste verurteilen

  • und Präsident Putin und die russische Staatsführung auffordern, die Kriegshandlungen sofort zu stoppen, sich umgehend aus der Ukraine zurückzuziehen und die Souveränität der Ukraine wiederherzustellen.

Die Vertreterversammlung der KZBV hat in ihrer außerordentlichen Sitzung am 9. März einstimmig eine Resolution gefasst, in der wir Vertragszahnärztinnen und Vertragszahnärzte betonen, dass wir bereitstehen, die in Deutschland Schutz vor dem Krieg suchenden Menschen aus der Ukraine schnell und unbürokratisch zu versorgen und nach besten Kräften humanitär und finanziell zu unterstützen.

Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, ich appelliere daher an Sie, nach besten Kräften als Vertragszahnärzteschaft gemeinsam und unbürokratisch überall dort zu helfen, wo Hilfe benötigt wird. Ich rufe Sie alle zum einen dazu auf, die Hilfe- und Schutzsuchenden aus der Ukraine unbürokratisch zahnmedizinisch zu versorgen. Zum anderen appelliere ich an Sie, unserem Spendenaufruf zu folgen und die Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ) großzügig mit finanziellen Mitteln zu unterstützen. Die Resolution im Wortlaut und die Kontaktdaten des HDZ finden Sie in diesem Heft.

Außerdem bitte ich Sie zu prüfen, ob Sie, soweit dies erforderlich werden sollte, nicht auch Flüchtende mit ihren Kindern zumindest übergangsweise bei sich zu Hause, bei Verwandten und Freunden aufnehmen und beherbergen können, bis organisierte staatliche Hilfen umfassend greifen. In ihrer Resolution bittet die Vertreterversammlung der KZBV den Gesetzgeber, kurzfristig die notwendigen Rahmenbedingungen zur unbürokratischen zahnmedizinischen Versorgung der Geflüchteten zu schaffen und sagt der Bundesregierung umfassende Unterstützung bei allen Maßnahmen zu, die das Leid dieser Menschen zu lindern helfen.

Dr. Wolfgang Eßer

Vorstandsvorsitzender der KZBV

Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung
Universitätsstr. 73,
50931 Köln

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