Strategie der Bundesregierung

Ohne Gesundheit keine nachhaltige Welt

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Die globale Gesundheit der Menschen ist ein wesentlicher Baustein für eine nachhaltige Welt. Das zeigt die Pandemie, das zeigt der Klimawandel mit seinen Hitzesommern und Flutkatastrophen. Der Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages hat nun einen Unterausschuss für globale Gesundheit eingerichtet und eine Strategie zur globalen Gesundheitspolitik veröffentlicht.

Die Pandemie zeigt einmal mehr, dass Viren keine Grenzen kennen. Hinzu kommen die Folgen des Klimawandels, von Infektionskrankheiten wie Ebola oder Tuberkulose und von Antibiotikaresistenzen. Zudem entstehen durch Migrationsbewegungen über Ländergrenzen hinweg neue gesundheitspolitische Herausforderungen.

Anfang April wurde daher der Unterausschuss Globale Gesundheit neu konstitutiert. Er ist zugleich dem Ausschuss für Gesundheit und dem Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zugeordnet. Ziel ist, die Zusammenarbeit aller parlamentarischen Gremien zu erleichtern. Den Vorsitz des 17-köpfigen Gremiums hat der FDP-Abgeordnete Prof. Dr. Andrew Ullmann.

Statement Konstantin von Laffert

„Globale Gesundheitspolitik gewinnt zu Recht an Bedeutung!“

„In Zeiten von Pandemien, wachsenden Antibiotika-Resistenzen und der weltweiten Ausbreitung chronischer Erkrankungen wird der internationalen Gesundheitspolitik zu Recht mehr Bedeutung zugemessen. Beleg hierfür ist, dass der Deutsche Bundestag erst kürzlich einen eigenen Unterausschuss Globale Gesundheit eingerichtet hat.

| BZÄK/axentis.de

 

In der Gesundheitspolitik dürfen Entwicklungen auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene nicht isoliert gesehen werden. Vielmehr überschneiden sich die Diskussionen und beeinflussen sich gegenseitig. Empfehlungen, Leitlinien und Standards, die von der WHO ausgearbeitet werden, wirken sich unmittelbar auf den nationalen Versorgungsalltag aus.

Für uns als BZÄK bestätigt sich, dass der Weg, den wir eingeschlagen haben, richtig ist. Wir müssen die Interessen der Zahnärzteschaft im engen Schulterschluss mit unseren internationalen und europäischen Dachverbänden auf allen drei Ebenen – international, europäisch und national – vertreten, um in einer sich wandelnden Welt den Anliegen unseres Berufsstands erfolgreich Rechnung tragen zu können.“

Konstantin von Laffert ist Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer.

Am 7. Oktober 2020 hatte das Kabinett der Großen Koalition die Strategie zur globalen Gesundheitspolitik verabschiedet. Unter dem Titel „Verantwortung – Innovation – Partnerschaft: Globale Gesundheit gemeinsam gestalten“ sind dort auf 44 Seiten die neuen Prioritäten für die Zeit bis 2030 formuliert, die nun unter der Ampelkoalition fortgelten. Deren Umsetzung soll 2025 überprüft werden.

Diese fünf Schwerpunkte werden in dem Papier benannt: 

  • Gesundheit fördern, Krankheiten vorbeugen: Die Bundesregierung will ihr internationales Engagement zur Reduzierung von Antibiotikaresistenzen und zum Ausbau der Antibiotikaforschung verstärken sowie die Forschung von Impfstoffen und die Ausdehnung von Impfprogrammen im eigenen Land und weltweit fördern. Sie setzt sich ferner für die Bekämpfung von vernachlässigten und armutsassoziierten Tropenkrankheiten sowie für die endgültige Ausrottung von Polio ein.

  • Umwelt, Klimawandel und Gesundheit ganzheitlich angehen: Ziel ist, Klima und Umweltschutz im Sinne von Gesundheitsschutz interdisziplinär und sektorenübergreifend voranzutreiben. 

  • Gesundheitssysteme stärken: Die Regierung will widerstandsfähigere Gesundheitssysteme installieren, die den vielfältigen Gesundheitsherausforderungen begegnen können und eine diskriminierungsfreie, allgemeine Gesundheitsversorgung für alle ermöglichen.

  • Gesundheit schützen – grenzüberschreitenden Gesundheitsgefahren begegnen: Die Regierung setzt einen Schwerpunkt auf globalen Gesundheitsschutz, um Gesundheitskrisen zu verhindern und ihnen adäquat zu begegnen.

  • Forschung und Innovation für globale Gesundheit vorantreiben: Die Regierung will dabei die Möglichkeiten der Digitalisierung bestmöglich nutzen. 

Mit der Strategie bekennt sich die Bundesregierung zu den gesundheitsrelevanten Zielen zur nachhaltigen Entwicklung der Vereinten Nationen (UN) – Leitlinien, an denen auch die FDI ihre Arbeit ausrichtet. Entsprechend sollen internationale Kooperationen und strategische Partnerschaften weiter auf- und ausgebaut werden. Unterstützt werden soll vor allem das UN-Ziel Nummer drei: „Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters zu gewährleisten und ihr Wohlergehen zu fördern.“

„Eine der fundamentalen Herausforderungen in der globalen Gesundheit ist die Gewährleistung eines allgemeinen und diskriminierungsfreien Zugangs zu grundlegenden Gesundheitsdiensten für alle Menschen. Die Stärkung von Gesundheitssystemen ist daher ein Schwerpunkt der Strategie und der Aus- und Aufbau von zahnmedizinischen Strukturen ein wichtiger Teil der Grundversorgung. Ein weiteres entscheidendes Ziel ist die Stärkung von verschiedenen Partnerschaften und Vernetzungen. Nur durch multilaterale und sektorenübergreifende Kooperationen können die Herausforderungen der globalen Gesundheit gelöst werden. Die Bundeszahnärztekammer bringt sich aktiv in die globale Gesundheitspolitik ein und leistet damit einen entscheidenden Beitrag, um für eine bessere weltweite Gesundheit zu sorgen. Es gilt nun in enger Kooperation die Strategie mit Leben zu füllen und sie an die neuen Herausforderungen, die mit den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sowie der Ukraine-Krise verbunden sind, anzupassen.“

Prof. Dr. Andrew Ullmann, Vorsitzender des Unterausschusses Globale Gesundheit und MdB/FDP

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