Fortbildung „Regenerative Therapien“

Regenerieren statt Reparieren – die Biologie im therapeutischen Instrumentenkoffer

In der Mundhöhle kann es in unterschiedlichen Regionen und an verschiedenen Geweben krankheitsbedingt oder aber durch zahnärztliche Maßnahmen zu Gewebeverletzungen kommen. Wer kennt es nicht: Ein Zahn wird extrahiert – die Alveole kollabiert, ein Implantat war geplant – jetzt reicht das Knochenangebot nicht mehr.

Es könnten viele klinische Beispiele aufgezeigt werden, bei denen es nach einer zahnärztlichen Maßnahme „nur“ zu einer Reparatur (Narbenbildung) des entsprechenden Gewebes kam/kommt. Früher war man in erster Linie bestrebt, einen Gewebeverlust oder eine Verletzung durch Reparatur zu begrenzen. Mit zunehmender Kenntnis des Gewebeaufbaus und des Zellmetabolismus auf molekularer Ebene wurde es möglich, eine wirkliche Regeneration zu erzielen, die funktionell und morphologisch das verloren gegangene Gewebe vollständig ersetzt. Insbesondere im Knochen, in der Schleimhaut und im Zahnhalteapparat gibt es Techniken und Methoden, verloren gegangenes Gewebe regenerativ wiederherzustellen.

Allerdings ist trotz vieler Fortschritte zum Beispiel die Regeneration von Nervengewebe und damit auch der Pulpa nicht vollständig verstanden. Es ist also spannend zu erfahren, wo sich die regenerative Zahnmedizin momentan befindet. Welche Methoden sind erfolgreich anwendbar und wo sind nach wie vor Grenzen, die es im klinischen Alltag zu beachten gilt? Der Fortbildungsteil „Regenerative Therapien“ ermöglicht eine Standortbestimmung, in der neben den State-of-the-Art-Verfahren auch Einblicke in neue Methoden und zukünftige Entwicklungen gegeben werden.

Ich wünsche Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre!

Herzlichst,

Ihr Elmar Hellwig

Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der zm 

Ab Seite 46

Die Sinusbodenelevation


Wenn das Knochenangebot im posterioren Oberkiefer für eine implantologische Versorgung nicht ausreicht, bietet sich die Sinusbodenelevation als bewährte Methode an. Neben verschiedenen Präparationstechniken steht eine Vielzahl möglicher Augmentationsmaterialien zur Verfügung. Die Autoren beschreiben den aktuellen Wissensstand zu den chirurgischen Techniken und gehen auf das Komplikationsmanagement ein.

Autoren: Joscha G. Werny, Eik Schiegnitz, Keyvan Sagheb, Peer W. Kämmerer (Mainz)

Ab Seite 56

Die Regeneration des Knochens – präimplantologische Augmentationstechniken


Je nach Defektkonfiguration und benötigter Knochenmenge stehen unterschiedliche Techniken und Materialien für die Hartgewebeaugmentation zur Auswahl. Der Beitrag stellt die verschiedenen Möglichkeiten der Augmentation sowie zur Gewinnung autologen Knochens vor. Der Patientenfall zeigt die Versorgung mit einer Auflagerungsosteoplastik.

AutorInnen: Tobias Möst, Marco Kesting, Rainer Lutz, Mayte Buchbender (Erlangen)

in der zm 18

Die Regeneration von Weichgewebe


Weichgewebeaugmentationen an Zähnen und Implantaten dienen nicht allein der Verbesserung der Ästhetik, sondern spielen eine wichtige Rolle bei der Zahnerhaltung und gewährleisten einen Schutz vor Periimplantitis. Vorgestellt werden aktuelle Verfahren und Technologien zur Regeneration mit dem Ziel der Rezessionsdeckung und/oder der Veränderung des gingivalen Phänotyps.

Autorinnen: Karin Jepsen, Raluca Cosgarea (Bonn)

in der zm 18

Parodontale Regeneration


Zahlreiche prä-/klinische Studien haben in den vergangenen Jahrzehnten gezeigt, dass eine Vielzahl klinischer Protokolle zur parodontalen Regeneration beitragen und die klinischen Ergebnisse bei vertikalen parodontalen Knochendefekten und bei Furkationsdefekten Grad II verbessern kann. All diese Erkenntnisse sind in die aktuelle S3-Leitlinie zur PAR-Therapie eingeflossen, die klare Empfehlungen gibt, wann und wie regenerative Maßnahmen in Therapiestufe 3 angewendet werden sollten.

Autoren: Søren Jepsen (Bonn), Anton Sculean (Bern)

in der zm 18

Regeneration der Pulpa


Thema ist die Revitalisierung von wurzelunreifen Zähnen und Pulpanekrose – Indikationsstellung, Durchführung, zu erwartende Ergebnisse. Diskutiert wird auch die Übertragbarkeit des Konzepts auf Zähne mit abgeschlossenem Wurzelwachstum zur „biologischen Wurzelkanalfüllung“. Während mit diesen Verfahren meist repariert statt regeneriert wird, könnten translationale Konzepte nach dem Prinzip des Tissue Engineering in Zukunft das endodontische Behandlungsspektrum erweitern.

Autorinnen: Kerstin Galler, Eva Maier (Erlangen)

in der zm 15-16

Die Regeneration von verletzten Nerven


Verletzungen der Nerven sind in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde vergleichsweise häufig anzutreffen und können schwerwiegende Beeinträchtigungen verursachen. Eine möglichst frühzeitige Versorgung ist maßgeblich für den Therapieerfolg. Die Autoren erläutern den aktuellen Stand zu den Möglichkeiten der Nervenregeneration.

AutorInnen: Leonard Simon Brandenburg, Marc Christian Metzger, Wiebke Semper-Hogg, Julia Vera Weingart, Rainer Schmelzeisen (Freiburg)

in der zm 15-16

PRF: Biologie und Wirkungsweise, Indikationen, klinische Anwendung


Das autologe Thrombozytenkonzentrat Platelet Rich Fibrin (PRF) hat ein hohes Regenerationspotenzial für Weichgewebe und Knochen. Mit der vergleichsweise einfachen Handhabung und einem überschaubaren apparativen Aufwand wird die Technik jetzt auch für Zahnarztpraxen ohne chirurgischen Schwerpunkt interessant.

Autoren: Sebastian Blatt (Mainz), Hendrik Naujokat (Kiel)

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