"Wer sich auf dieses Angebot einlässt, handelt rechtswidrig!"
"Liebe Ärzte, liebe Ärztinnen, wir kennen Ihr Dilemma", beginnt die E-Mail, die die Firma "WeComBlue" derzeit bundesweit an deutsche Zahnärzte verschickt. Gemeint ist die Zwickmühle, in der sich viele Zahnärzte befinden, wenn es um Online-Bewertungen geht.
So fühle WeComBlue mit allen Zahnärzten mit, die "tagtäglich Ihr Bestes geben, um jeden Patienten die bestmögliche Behandlung zu bieten" und sich dann "ärgern, wenn Sie abends nach Hause kommen und eine schlechte Bewertung von einem verärgerten Patienten oder gar von einem Wettbewerber, der Ihnen böswillig schaden will, vorfinden." Gegen diese Negativ-Bewertungen müsse man vorgehen, so die Intention der Firma in den Werbemails. Indem man positive Bewertungen dagegen setze.
WeComBlue: "Bewertungen kaufen ist sinnvoll – nicht um Kunden hinters Licht zu führen, sondern um sein wahres Leistungsvermögen in der Öffentlichkeit zu präsentieren"

Die Masche hinter dieser Verkaufsstrategie ist neu: Wurde der Kauf von positiven Online-Bewertungen sonst nur als "versteckte" Dienstleistung angepriesen, versucht WeComBlue keineswegs zu verschleiern, dass es sich um fiktive Bewertungen handelt, die ohne jeglichen Kontakt des vermeintlichen Patienten zum Zahnarzt verfasst werden.
So wird auf derhttps://www.wecomblue.com/ - external-link-new-windowoffensiv die Frage diskutiert, ob der Kauf von Bewertungen moralisch vertretbar sei. Natürlich, so das Fazit des Anbieters: "Bewertungen kaufen ist aus Sicht des Unternehmers eine wichtige und sinnvolle Maßnahme – nicht um Kunden hinters Licht zu führen, sondern um sein wahres Leistungsvermögen in der Öffentlichkeit zu präsentieren."
Bewertungen zu kaufen sei daher "beinahe schon Pflicht um den potentiellen Kunden zu zeigen, dass er bei diesem Unternehmen in guten Händen ist und eben nicht betrogen wird". Und das Kaufen von Bewertungen sei schließlich wichtig, "um die Arbeitsplätze und die Existenz des eigenen Unternehmens zu schützen".
