Mundwasser mit Povidon-Iod inaktiviert SARS-CoV-2 schneller
Das Produkt „BETADINE Gargle & Mouthwash” wurde im Labor des Tropical Infectious Diseases Research and Education Centre (TIDREC) der Universität von Malaya in Malaysia in zwei Konzentrationen getestet: unverdünnt (PVP-I 1 Prozent w/v) und mit einer Verdünnung von 50 Prozent (PVP-I 0,5 Prozent w/v).
Der Test wurde sowohl bei sauberen (0,3 g/l Rinderserumalbumin [BSA]) als auch bei schmutzigen (3,0 g/l BSA + 3 ml/l humanen Erythrozyten) Bedingungen mit Kontaktzeiten von 15, 30 und 60 Sekunden durchgeführt. Dabei zeigte sich eine ≥4 log10 Reduktion des SARS-CoV-2-Titers (entspricht einer ≥ 99,99%igen Abtötungsrate) für alle Kontaktzeiten, sowohl unter sauberen als auch für schmutzige Bedingungen.
Die Autoren betonen, das klinische Studien zum Thema bislang ausstehen (siehe Kasten), empfehlen Zahnärzten jedoch zur Reduktion eines möglichen Ansteckungsrisikos, Patienten vor der Behandlung für mindestens 15 Sekunden mit PVP-I-haltigem Mundwasser gurgeln zu lassen.
Während eine Metastudie zum Thema [F. Carrouel et al., 2020] die fehlende Evidenz zur In-vivo-Wirkung bemängelt, empfehlen das Mundwasser mittlerweile die Australian Dental Association und die US-Seuchenbehörde CDC (Centres for Disease Control and Prevention) in ihren COVID-19-bezogenen Richtlinien.
Als erste hatten im August 2020 Virologinnen und Virologen der Ruhr-Universität Bochum in Zellkulturexperimenten gezeigt, dass bestimmte handelsübliche Mundspülungen SARS-CoV-2 in vitro inaktivieren können. Darunter war auch ein Produkt mit Povidon-Iod (Produktname „Iso-Betadine mouthwash 1.0%”) als wirksamem Bestandteil (zm 17/2020). Die beiden anderen, seinerzeit ebenfalls als besonders wirksam eingestuften Wirkstoffkombinationen waren Ethanol und ätherische Öle (Produktname „Listerine cool mint”) sowie Dequaliniumchlorid und Benzalkoniumchlorid (Produktname „Dequonal”).