Hühner für die Witwen

In Kenia gibt es bislang kaum Impfstoff, nur wenig Testmöglichkeiten und für Arme ist es fast unmöglich, sich im Krankheitsfall zu isolieren, schreibt DfA-Geschäftsführerin Johanna Wiest im Jahresbericht von 2021. Zudem reihe sich COVID-19 dort in eine Reihe lebensbedrohlicher Krankheiten wie HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose ein – und stelle somit eine zusätzliche akute Bedrohung neben den dauerhaften strukturellen Problemen wie Armut, Hunger und Perspektivlosigkeit dar.

Für die Arbeit der Hilfsorganisation bedeute die momentane Situation nach wie vor eine starke Einschränkung, berichtet Wiest. Wegen Omikron habe man die Wiedereinführung zahnärztlicher Hilfseinsätze vorerst weiter verschieben müssen; die Witwenkooperative St. Monica Village habe durch die Coronamaßnahmen wichtige Einnahmequellen verloren und sei einmal mehr auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Die DfA versuchten mit allen Kräften, die Behandler vor einer Infektion zu schützen, indem sie Schutzausrüstung zur Verfügung stellen.
2021 war nur finanzielle hilfe möglich

Aufgrund der Einreisebeschränkungen waren auch 2021 keine Einsätze deutscher Zahnärzte und Studenten möglich. Somit fiel die praktische Hilfe bei der Behandlung und bei Fortbildungen vor Ort in den Dental Units durch deutsche Freiwillige aus.
Viele Patienten hatten Sorge, sich während der Pandemie in den Units zu infizieren oder positiv getestet zu werden. Dadurch kam es zum Teil zu einem drastischen Rückgang der Patientenzahlen und zu erheblichen finanziellen Engpässen in den Einrichtungen. Die DfA konnten die besonders betroffenen Units finanziell unterstützen. Bis Juni 2021 wurden Notfallbehandlungen in den Zahnstationen bezahlt. Außerdem konnte mehrmals Schutzausrüstung an die Krankenhäuser verteilt werden. Damit leisteten die DfA einen Beitrag zur Sicherheit des Personals in den Zahnstationen.

Um die zahnärztliche Versorgung der bedürftigen Patienten aufrechtzuerhalten, fanden vermehrt von den Afrikanern selbst organisierte mobile zahnärztliche Einsätze in ländlichen Regionen statt. Ab August 2021 wurden so über 3.000 bedürftige Patienten in ländlichen Gebieten um Asumbi, Nakuru, Nyabondo und Kisii durch eine zahnärztliche Basistherapie kostenfrei versorgt. Mehrmals beteiligten sich an diesen Dental Camps auch Mitarbeitende anderer Zahnstationen, da der Bedarf für zahnärztliche Behandlungen wegen der Corona-Pandemie besonders hoch war. Die DfA stellten hierfür die Mittel zur Verfügung.