Ivoclar Vivadent: Interview mit CEO Robert Ganley

„Ich blicke dankbar und stolz zurück“

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Industrie
Seit 16 Jahren ist der US-Amerikaner Robert Ganley CEO von Ivoclar Vivadent. Im Sommer übergibt er dieses Amt an den Schweizer Diego Gabathuler. Im Interview verrät er das Erfolgsgeheimnis von Ivoclar Vivadent, stellt IDS-Neuheiten vor und zieht eine persönliche Bilanz.

Herr Ganley, warum ist Ivoclar Vivadent so erfolgreich?

Wir liefern, was unsere Kunden brauchen und wollen: innovative Produkte, mit denen sich ästhetische Ergebnisse erzielen lassen und die ihnen neue Möglichkeiten an die Hand geben. Bei allem, was wir tun, haben wir immer die Kunden im Auge. Das Dentalgeschäft kann sehr einfach sein: Das wichtigste strategische Instrument für uns war stets, den Kunden zuzuhören. Wenn Sie in direktem Kontakt mit Kunden sind und sich nach ihren Geschäften erkundigen, werden diese Ihnen erzählen, welche Probleme sie haben, und vielleicht sogar Lösungen vorschlagen. Sie müssen einfach nur zuhören und dann handeln. Wir sind führend in der Entwicklung von innovativen, hochwertigen Produkten für die ästhetische Zahnheilkunde.

Was haben Sie auf der IDS 2019 präsentiert?

Diesmal hatten wir das vielleicht stärkste Portfolio an innovativen Produkten für Dentallabore und Zahnarztpraxen im Gepäck. Ich beschränke mich hier auf die wichtigsten:

  • Das 3s PowerCure-Produktsystem, ein Komposit-Restaurationssystem, mit dem Zahnärzte die Behandlungszeit um mehr als die Hälfte verkürzen können – und zwar bei gleichwertiger Ästhetik und Qualität. Viele Behandler wollen Komposit effizienter und mit größerer Anwendungssicherheit verarbeiten können. Die optimal aufeinander abgestimmten Materialien des 3s PowerCure-Produktsystems erhöhen die Effizienz in der direkten Füllungstherapie und sorgen für ein noch ästhetischeres Endergebnis.

  • Die neue Bluephase G4, die erste intelligente Polymerisationslampe mit automatischem Belichtungsassistenten.

  • Das innovative Zirkonoxid IPS e.max ZirCAD Prime, die nächste Generation Vollkeramik, bereitgestellt vom führenden Vollkeramik-Hersteller. Prime zeichnet sich durch seine einzigartige Rohstoffkombination in Verbindung mit der neuen Prozesstechnologie Gradient Technology aus. Es ist das erste Vollkeramik-Material mit Frontzahnästhetik, das für alle Indikationen und in jeder Mundregion einsetzbar ist. Prime ist die hochfeste, hochästhetische Vollkeramik-Lösung, auf die der Markt schon seit der Einführung von IPS Empress wartet.

  • Das 3D-Drucksystem PrograPrint für die Zahntechnik. Es umfasst Materialien sowie passende Geräte für Druck, Reinigung und Nachvergütung. Das Drucksystem erweitert das Portfolio von Ivoclar Digital und stellt eine ideale Ergänzung zu unseren PrograMill-Fräsgeräten dar. Es sorgt für präzise Ergebnisse und bietet eine hohe Effizienz – damit erfüllen wir einen weiteren Wunsch des Marktes.

Bald übergeben Sie nach 16 Jahren das Amt des CEO an Herrn Diego Gabathuler. Welche Bilanz ziehen Sie?

Ich blicke dankbar und stolz auf das zurück, was wir mit den vielen engagierten Mitarbeitenden in unserem Unternehmen erreicht haben. Ivoclar Vivadent hat die Dentalwelt in vielerlei Hinsicht revolutioniert. Wir gehören zu den führenden Innovatoren in der Entwicklung und Vermarktung von Dentalprodukten. Indem wir die Erzielung eines ästhetischen Endergebnisses zu einem primären Behandlungsziel machten, lösten wir die „ästhetische Revolution“ aus. Damit haben wir die Materialwissenschaft, die Prozesse und die Erwartungen der Zahntechniker, Zahnärzte und Patienten verändert.

In Ihrer Doppelfunktion als CEO der Unternehmensgruppe und Managing Director der nordamerikanischen Niederlassung sind Sie viele Jahre zwischen den USA und Liechtenstein gependelt ...

Stimmt. Und obwohl das zum Teil sehr anstrengend war, hatte es den Vorteil, wöchentlich in den zwei größten Dentalmärkten der Welt präsent zu sein. Ich wurde im selben Jahr zum CEO befördert wie die CEOs von Sirona, Straumann und Nobel Biocare, alles mitteleuropäische Dentalunternehmen. Auch ihre Arbeit umfasste eine Reisetätigkeit von 50 Prozent, und auch sie pendelten zwischen den USA und Europa hin und her. Sie sehen also, mein Terminplan war gar nicht so besonders.

Ich werde auch heute noch oft gefragt, wie ich mein Arbeitspensum meistere. Darauf kann ich nur antworten: Ich versuche jeden Tag mein Bestes zu geben – und bekomme mehr zurück, als ich gebe. Meine Arbeit gibt mir sehr viel Energie. Ich betrachte mich als privilegiert!

Welche Zukunftspläne haben Sie?

Ich werde weiter als Mitglied des Verwaltungsrates von Ivoclar Vivadent und in anderen Funktionen aktiv sein. Es ist wahrscheinlich, dass ich weniger fliegen werde. Aber die Swiss wird auch ohne meine allwöchentlichen Flüge überleben, da bin ich mir sicher!

Seit 16 Jahren ist der US-Amerikaner Robert Ganley CEO von Ivoclar Vivadent. Im Interview verrät er das Erfolgsgeheimnis von Ivoclar Vivadent, stellt IDS-Neuheiten vor und zieht eine persönliche Bilanz.

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