Exklusives Interview mit der Koelnmesse

Messe trotz Corona: Das ist der Plan für die IDS 2021

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Industrie
Für viele überraschend hat der Verband der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) entschieden, dass die IDS 2021 trotz der Corona-Pandemie stattfinden soll. Mehr Fläche und weniger Veranstaltungstage sind zwei der Maßnahmen, welche die Weltleitmesse der Dentalbranche trotz allem möglich machen sollen. zm-Markt hat beim Veranstalter, der Koelnmesse GmbH, nachgefragt, welche weiteren Maßnahmen im Konzept vorgesehen sind.

Es sind noch einige Monate, bis die IDS 2021 stattfinden soll. Bis dahin kann es bereits einen Impfstoff geben. Dennoch haben viele analog zu den Fachdentalmessen in diesen Herbst mit einer Absage der IDS gerechnet. Einige wichtige Hersteller wie Dentsply Sirona, 3M oder auch medentis haben bereits vor der Entscheidung des VDDI ihre Teilnahme an der größten Dentalmesse abgesagt. Doch der VDDI sieht die Austragung der 39. Internationalen Dentalschau als Zeichen eines sicheren Neustarts der Dentalbranche.

zm-Markt hat bei Markus Oster, Geschäftsbereichsleiter Messemanagement der Koelnmesse, nachgefragt, wie es zu den Entscheidungen kam und wie das neue Konzept umgesetzt wird.

Wie viele Besucher können die IDS gleichzeitig besuchen? Und müssen Besucher draußen warten, wenn diese Zahl erreicht ist?

Markus Oster:

Da sich fast täglich Vorgaben und Rahmenbedingungen ändern, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, wie viele Besucher gleichzeitig im März 2021 in das Messegelände in Köln dürfen. Klar ist aber, dass niemand vor den Türen warten muss. Alle Besucher müssen sich vorab online registrieren und erhalten ihr Ticket für den jeweiligen Tag nur dann, wenn Kapazitäten frei sind. Die Online-Vollregistrierung stellt sicher, dass sich nur die zugelassene Besucherzahl in den Messehallen bewegt.

Werden größere Gruppenansammlungen auf dem Gelände (Beispiel Raucherpause) von Ordnern aufgelöst?

Oster:

Weder auf den Messeständen noch in den Gastro- oder Freiraumbereichen sind Gruppenansammlungen möglich. Es gibt klare Vorgaben, wie viele Personen sich gleichzeitig dort aufhalten dürfen unter Einhaltung aller Vorschriften. Dies wird auch durch entsprechendes Personal sichergestellt.

Verzichten Sie durch die Verkürzung der Messe auf den Händlertag? Wenn ja, wie ist diese Entscheidung zustande gekommen?

Oster:

Die Verkürzung soll lediglich zu einer gewissen Entlastung der Aussteller von den Nebenkosten, wie z.B. für Hotels und Personal, führen. Wichtig war uns allen, dass die publikumsintensiven Tage Mittwoch und Samstag erhalten bleiben, damit die Zahnarztpraxen und Dentallabore freie Zeiten für ihren Messebesuch finden. Die Regelung ist keinesfalls eine Entscheidung gegen den Handel, der ein sehr wichtiger Vertriebspartner der Dentalindustrie ist.

Auf wie viele Hallen verteilen sich die 1.200 angemeldeten Aussteller? Und gibt es Beschränkungen in der Größe der Standbesetzung, um Abstände einzuhalten?

Oster:

Das Geländedesign und die Hallenverteilung werden vollständig neu aufgeplant, um die mehr als 1.200 Aussteller nach den Corona-Schutzbestimmungen sicher zu verteilen und den Besucherverkehr mit mehreren Zugängen und mehr Sicherheitsabstand zu gestalten. Dazu gehören natürlich auch deutlich breitere Gänge und zusätzliche Verkehrs-, Gastronomie- und Ruheflächen, um einen sicheren Besucherfluss im Gelände zu gewährleisten. Die finale Hallenbelegung orientiert sich an der teilnehmenden Ausstellerzahl. Unabhängig davon wird sich die IDS 2021 für die Besucher in einem kompakten Format darstellen. Und auf den Ständen gibt es klare Zutrittsregelungen, die über digitale Tools geregelt werden. Die für einen Messestand zugelassenen Personenzahl richtet sich nach den behördlichen Vorgaben/Abstandsregelungen und variiert je nach Standgröße. Hat ein Stand seine maximal zugelassene Personenzahl erreicht, muss ein potenzieller Besucher warten, bis ein Platz frei wird.

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Sind ausschließlich deutsche Aussteller zugelassen?

Oster:

Nein, selbstverständlich sind auch Aussteller aus dem Ausland zugelassen. Nach Beschluss der Bundesregierung vom 15.09.2020 können Messeteilnehmer (Aussteller und Besucher) nach Deutschland grundsätzlich einreisen, auch wenn sie aus einem Staat kommen, der nicht zum EU-/Schengen-Raum oder zur Ländergruppe der deutschen Positivliste zählt. Für Einreisende aus Risikogebieten gilt die Quarantänepflicht nicht, wenn ein negativer Corona-Test vorliegt, der höchstens 48 Stunden vor der Einreise vorgenommen worden ist.

Welche Hygienevorgaben gibt es für die Stände? Werden Besucher durch eine Trennscheibe beraten oder sind die Standgrößen limitiert?

Oster:

Wir haben in enger Zusammenarbeit mit Partnern verschiedene Standbaukonzepte und Eventformate entwickelt und perfekt auf die veränderten Rahmenbedingungen angepasst. Es gibt eine Vielzahl von Standvariationen, die alle Hygiene- und Sicherheitsvorgaben berücksichtigen, wie beispielsweise auch Counter mit Trennscheiben und Abstandszonen zu den Gängen. Grundsätzlich gibt es keine Limitierung der Standgrößen.

Sind Aktionen an den Ständen, wie Gewinnspiele oder Live-Behandlungen überhaupt möglich und dürfen Muster verteilt werden?

Oster:

Verteilaktionen oder auch Live-Behandlungen sind unter Berücksichtigung aller aktuellen Vorgaben nicht möglich. Das Standpersonal darf Broschüren und Informationsmaterial nur persönlich an Besucher aushändigen. Prospektständer dürfen die Hersteller nicht aufstellen.

Wird es personalisierte Messeausweise geben, damit diese nicht durch andere benutzt werden können?

Oster:

Die Online-Registrierung ist individualisiert und personengebunden, d.h. unter Angabe der persönlichen Daten. Es wird aber kein Lichtbild eingesetzt, um Besucher zu identifizieren.

Ist die Entscheidung für die Durchführung der IDS 2021 eine Entscheidung unter Vorbehalt? Wenn sich das Pandemie-Geschehen sprunghaft verstärkt, könnte es auch kurzfristig durch die Behörden zu einer Absage der IDS 2021 kommen?

Oster:

Gemeinsam mit dem VDDI haben wir uns fest vorgenommen, die IDS 2021 auch unter den Einschränkungen der Krise als Plattform der Dentalbranche anbieten zu können – als Präsenz- aber auch als digitale Messe. Dieses hybride Format bindet auch Branchenteilnehmer ein, die nicht nach Köln reisen können. Die digitale IDS-Plattform soll über Produkte sowie Systemlösungen informieren und das Streaming von Webinaren, Pressekonferenzen, Events sowie Eins-zu-Eins-Kommunikation mit Kunden ermöglichen. Mit diesem Gesamtpaket sind wir bestens vorbereitet.

Für viele überraschend hat der VDDI entschieden, dass die IDS 2021 trotz der Corona-Pandemie stattfinden soll. zm-Markt hat bei der Koelnmesse GmbH nachgefragt, wie das Konzept der Messe aussieht.

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