Team im Fokus: Über Mundgesundheit reden

bs
Prophylaxe
Auftakt zu „Team im Fokus“, der Veranstaltungsreihe des Deutschen Ärzte-Verlags zusammen mit der Interdisziplinären Diagnostik Initiative für Parodontitisfrüherkennung (IDI Paro) in Leipzig: Etwa 40 Teilnehmer kamen zu dem Hands-on-Workshop, der zeigte, dass die Mundgesundheit ein wichtiger Ko-Faktor der Prophylaxe ist.

Als Zahnarzt und ZFA denkt man zuerst an die Zähne – nicht an den Mund. „Wir sollten öfter über Mundgesundheit reden“, fand Dr. Hans-Dieter John, niedergelassener Parodontologe aus Düsseldorf, der zum Thema Interdisziplinäre Mundgesundheitspraxis sprach. Denn: Entzündliche Erkrankungen im Mund unterscheiden sich nicht grundsätzlich von anderen infektiösen Prozessen im Körper und gehören daher auch so behandelt.

So wurde festgestellt, dass parodontale Leiden einen eigenständigen Risikofaktor für Herzerkrankungen darstellen. Die medizinischen Konsequenzen der derzeit noch zu selten stattfindenden Zusammenarbeit zwischen Medizin und Zahnmedizin sollten daher nicht unterschätzt werden. In diesem Zusammenhang referierte John zu verschiedenen Biomarkern, die helfen, solche Risiken aufzudecken.

Interdisziplinäre Zusammenhänge nicht bagatellisieren

Die Teilnehmer der Veranstaltung konnten einen Test, den PerioMarker von Hager & Werken, direkt vor Ort an sich selbst ausprobieren. Ein positives Ergebnis signalisiert nicht nur einen drohenden Gewebeabbau, sondern auch das Risiko für andere Erkrankungen, etwa Diabetes oder Rheuma, worauf John eindringlich hinwies. Man sollte die interdisziplinären Zusammenhänge nicht bagatellisieren, sondern das Bewusstsein dafür schärfen, dass parodontale Mundgesundheit wichtig sei zur Vorbeugung anderer Erkrankungen.

Auf ein Thema möchte die Veranstaltung „Team im Fokus“ ganz besonders hinweisen: den Zusammenhang zwischen der Mundgesundheit und Diabetes. Referent Dirk Bürger, selbst Krankenpfleger für Intensivmedizin und heute als Medical Trainer tätig, berichtete dazu von seinen Erfahrungen: In der Medizin schaue man sich auch stationär selten die Zähne oder den Mundraum an, dabei würden Aussagen darüber sehr viel über die Gesundheit des Patienten verraten.

Blutzuckertests in der Praxis

Der Beitrag einer Zahnarztpraxis könnte seiner Meinung nach so aussehen: Hat der Patient einen stechenden Mundgeruch (Azeton)? Klagt er über extreme Mundtrockenheit? Sind erste Anzeichen parodontaler Schädigungen zu erkennen? In diesen Fällen könnte mit einem Blutzuckertest, der vor Ort in einem Workshop von Sebastian Kebbe (beurer GmbH) demonstriert wurde, ein zusätzlicher Hinweis gewonnen werden.Zeigt dieser Auffälligkeiten, sollten Zahnärzte und ihre Teams den Patienten empfehlen, einen Internisten (Diabetologen) aufzusuchen. Darüber hinaus erfuhren die Teilnehmer, dass mit frühzeitiger Prävention und Therapie der Parodontitis der Verlauf eines Diabetes positiv beeinflusst werden kann. Bürger: „Die PZR ist für einen Diabetiker lebenswichtig.“

Professionelle Zahnreinigung aktueller denn je

Hier sollte ein Prophylaxekonzept der Zahnarztpraxis greifen, wie Sylvia Fresmann, Präsidentin des Verbandes der Dentalhygienikerinnen (DGDH), erklärte. Doch ihrer Erfahrung nach hätten gerade einmal 20 Prozent der Praxen ein solches: „Prophylaxe ist nicht gleich Zahnreinigung“, mahnte Fresmann. Und parodontale Probleme bei einem Patienten seien „keine Zahnputzmangelkrankheit“. Sie gab praxisnahe Tipps für eine systematische Prophylaxe (Kategorisierung der Patienten nach Schweregrad der Probleme mit daraus abgeleiteten Recall-Abständen) und zeigte die Anwendung verschiedener Instrumente und Materialien (Ultraschallgeräte, CHX-Präparate).

„Team im Fokus“ überzeugte

Beim Auditorium kam „Team im Fokus“ bestens an: „Mir haben vor allem die praktischen Teile gefallen – so kann ich direkt etwas für die Praxis mitnehmen“, meinte Stefanie Fontaine aus Dresden. Auch ihre Kolleginnen Julia Bereczki und Julia Heinich aus der Praxis Dr. Karsten Schubert waren angetan und probierten sowohl das Blutzucker-Messgerät als auch den mobilen Ultraschall-Scaler Cavitron direkt vor Ort aus. „Das bringt uns letztlich am meisten und macht auch Spaß“, sagten beide übereinstimmend. Sie freuten sich auch über ein Musterpäckchen zu Parodontax von GSK. Ob sie den Workshop weiterempfehlen könnten? „Auf jeden Fall“, meinten alle drei ZFA.

„Team im Fokus“ wird unterstützt durch die Firmen GlaxoSmithKline, Dentsply, ParoStatus.de, goDentis, beurer, A.R.C. Laser, Hager & Werken sowie der DGDH. Weitere Infomationen sowie die nächsten Termine, zu denen noch Anmeldungen möglich sind, gibt es unterhttp://team-im-fokus.de/roadshow-2012.html?pk_campaign=zm&pk_kwd=zm _blank external-link-new-window

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