Update Innovation für Bayerns Zahnärzte
Beim Bayerischen Zahnärztetag, den die Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK) und die Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns (KZVB) in Kooperation veranstalten, drehte sich in diesem Jahr alles um die „Fortschritte der Zahnheilkunde in Bayern“. Das wissenschaftliche Programm gliederte sich in neun Schwerpunktthemen, die verschiedene Teilbereiche der modernen Zahnmedizin beleuchteten. Jede Einheit umfasste die drei Bausteine Anmoderation, Fachvortrag und Fallvorstellung und wurde von einem Referententrio präsentiert.
Von Künstlicher Intelligenz bis Kieferorthopädie
Das wissenschaftliche Programm zeigte die ganze Bandbreite aktueller Entwicklungen in der Zahnmedizin. So standen die Chancen und Grenzen neuer Technologien im Fokus. Der erste Kongresstag widmete sich der Künstlichen Intelligenz: Unter der Moderation von Prof. Dr. Reinhard Hickel diskutierten Expertinnen und Experten aktuelle Entwicklungen, klinische Anwendungsmöglichkeiten und ethische Fragen. Prof. Dr. Falk Schwendicke beleuchtete den Stand der Forschung rund um KI-Systeme und deren Potenzial für Diagnostik und Therapieplanung. Dr. Elias Walter demonstrierte, wie sich mithilfe augmentierter Realität und virtueller 3D-Modelle neue Navigationsmöglichkeiten – etwa in der Endodontie – eröffnen.
Am Folgetag rückte die Kieferorthopädie in den Mittelpunkt. Prof. Dr. Dr. Peter Proff (Universitätsklinikum Regensburg) betonte die Bedeutung der Kieferorthopädie für die allgemeine Gesundheit und zeigte interdisziplinäre Schnittstellen zu Parodontologie, Prothetik, restaurativer Zahnheilkunde und MKG-Chirurgie auf. Ergänzend wurde die kieferorthopädische Rehabilitation Erwachsener als Teil komplexer Therapiekonzepte diskutiert – vorgestellt von PD Dr. Eva Paddenberg-Schubert.
Diese und weitere Programmpunkte verdeutlichten die inhaltliche Vielfalt des Bayerischen Zahnärztetages: Von präventionsorientierten Strategien über digitale Innovationen bis hin zu interdisziplinären Behandlungskonzepten spiegelte das Fortbildungsangebot die dynamische Entwicklung der Zahnheilkunde in Bayern wider.
Prophylaxe-Tipps beim Kongress für das Praxisteam
Beim Kongress Zahnärztliches Personal am Freitag, 24. Oktober, stand die lebenslange Prophylaxe im Mittelpunkt. Betrachtet wurden alle Lebensphasen – von der Kindheit und Jugend über das Erwachsenenalter bis hin zur Seniorenzahnmedizin. Die Veranstaltung bot praxisnahe Tipps für die tägliche Prophylaxearbeit in den Teams.
Parallel zu den Vorträgen wurden die besten Absolventinnen und Absolventen der Aufstiegsfortbildungen Zahnmedizinische Prophylaxeassistenz (ZMP), Dentalhygiene (DH) und Zahnmedizinische Verwaltungsassistenz (ZMV) mit dem Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet.
Prof.-Dieter-Schlegel-Wissenschaftspreis verliehen
Für herausragende zahnmedizinische Dissertationen an bayerischen Hochschulen vergab der Verein zur Förderung der wissenschaftlichen Zahnheilkunde in Bayern (VFwZ) auch in diesem Jahr wieder den Prof.-Dieter-Schlegel-Wissenschaftspreis im Rahmen des Kongresses. Die vier ausgezeichneten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler kamen von der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Regensburg.
Den mit 2.000 Euro dotierten ersten Preis erhielt Dr. David Stiefel (LMU München) für seine Arbeit, in der er sich mit der seltenen Variante des Karzinosarkoms ex pleomorphes Adenom befasste. Zwei zweite Preise gingen an Dr. Harutyun Oberholzer (LMU München) und Dr. Jörg Bächle (Universität Regensburg), der dritte Preis an Dr. Valerie Lankes (LMU München). Die Laudatio auf die Preisträgerinnen und Preisträger hielt Prof. Dr. Ingrid Rudzki, die frühere Direktorin der Poliklinik für Kieferorthopädie am Klinikum der Universität München.




