Mercy Ships

Als ZFA auf der "Africa Mercy"

sf
Gesellschaft
Auf dem größten privaten Hospitalschiff der Welt arbeiten Helfer verschiedenster medizinischer Berufsgruppen Hand in Hand. Auch die deutsche ZFA Britta Brüggemann war an Bord. Hier erzählt sie, was sie auf ihren Einsätzen erlebt hat.

Frau Brüggemann, was hat Sie motiviert, zur Africa Mercy zu reisen?

Britta Brüggemann:

Schon lange spielte ich mit dem Gedanken einmal ehrenamtlich als Zahnarzthelferin im Ausland zu arbeiten. Inzwischen sind meine Kinder groß, so dass ich mich bei Mercy Ships bewerben konnte. Gut gefällt mir, dass die Organisation, die ein großes Krankenhausschiff mit einer mobilen Zahnklinik betreibt, auch nachhaltig wirkt. Sie bildet einheimische Mediziner fort, leistet Entwicklungshilfe und schult die Bevölkerung in Ernährung und Gesundheitspflege.

Die notwendigen Operationen und Behandlungen an Bord sind für die Patienten völlig kostenfrei. Das Konzept gefällt mir. Durch meine Arbeit im Kongo 2013 und auf Madagaskar 2015 hatte ich die Gelegenheit, etwas von meinem guten Leben, was ich hier führen kann, abzugeben. Zudem ist es sehr interessant und bereichernd, mit so vielen unterschiedlichen Menschen aus bis zu 40 Nationen zusammenzuarbeiten - alle haben das Ziel, Nächstenliebe praktisch umzusetzen.

Und wie ist die Atmosphäre an Bord?

Das Leben auf dem Schiff ist von Toleranz und gegenseitiger Rücksichtnahme geprägt, was durch den eingeschränkten Platz an Bord auch notwendig ist. Viele Mitarbeiter sind in Mehrbettkabinen untergebracht. Deshalb versuchen alle aufeinander Rücksicht zu nehmen. Einige Rückzugsmöglichkeiten gibt es aber auch. Es gibt Ruhebereiche und eine Bibliothek. Ein kleiner Pool auf dem Oberdeck lädt zum Entspannen ein. In einem kleinen Internetcafé ist es möglich, mit der Familie oder Freunden in Kontakt zu bleiben.

Auf dem christlich geführten Schiff wird viel Wert gelegt auf Selbstreflexion, Besinnung und tägliches gemeinsames Beten. In unserem zahnärztlichen Team wurde durch unsere einheimischen Übersetzer immer daraus ein kleines morgendliches Fest mit viel Gesang, begleitet von Bongo-Trommeln. Allgemein zeichnet sich das Leben an Bord durch Offenheit und Herzlichkeit aus.

Was waren für Sie die wichtigsten Fähigkeiten an Bord?

Die wichtigsten Fähigkeiten an Bord sind neben relativ guten Englischkenntnissen auch die Offenheit und der Respekt gegenüber anderen Kulturen. Das bezieht sich auf Kollegen aus anderen Teilen der Welt genauso wie auf die einheimische Bevölkerung. Kommunikationsfreude, Teamfähigkeit und Flexibilität sollten zukünftige Mitarbeiter auch mitbringen, denn fast jede Woche kommen und verlassen ehrenamtliche Kurzzeitmitarbeiter das Schiff. Dadurch ist auch in dem Dental-Team ein ständiger Wechsel.

Hat Sie die Reise persönlich verändert?

Ich denke schon, dass ich durch die Arbeit in Afrika meinen Horizont erweitern konnte. Ich bin sehr beeindruckt von der Freundlichkeit und Zufriedenheit der Kongolesen und Madagassen. Seitdem versuche ich oft, die Probleme hier mit anderen Augen zu sehen und gelassener damit umzugehen. Ich bin viel dankbarer geworden für gute Infrastruktur, Sauberkeit und medizinische Versorgung, die wir hier genießen dürfen. Dass dies nicht selbstverständlich ist, habe ich nach meinen Einsätzen realisiert.

Rückblickend bin ich von meinem Mut, 2013 alleine in den Kongo zu reisen, selbst überrascht. Die Einsätze bei Mercy Ships haben mich selbstbewusster werden lassen. Und Ich finde es wirklich bemerkenswert, dass die Firma Dürr Dental die Organisation "Mercy Ships" auf vielfältige Weise unterstützt. Schon an meinem ersten Arbeitstag im Kongo fielen mir die zahlreichen gespendeten Artikel auf. Ich fühlte mich sofort heimisch!

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