China testet komplette Millionen-Metropole
Zuletzt wurden im Juni in Peking Massentests durchgeführt, nachdem es von einem Lebensmittelgeschäft ausgehend wieder zu einem Infektionsgeschehen kam. Nun sollen alle Einwohner der Hafenstadt Qingdao in der ostchinesischen Provinz Shandong binnen fünf Tagen getestet werden.
Es gab hier 19 neue Infektionen, sechs davon unter anderem in einem Krankenhaus, melden die örtlichen Behörden. Unter den Neuinfizierten soll auch ein Taxifahrer sein, der möglicherweise andere Personen angesteckt haben könnte. Bislang wurden rund 140.000 Beschäftige im Gesundheitswesen getestet sowie alle neu aufgenommenen Patienten in den Krankenhäusern. Die vollständige Testung der Stadt wie damals in Wuhan soll einen weiteren Lockdown verhindern, da dadurch lokale Cluster ausgemacht und isoliert werden können.
Fast zwei Monate keine neue Infektionen mehr
Die Massentestung wirkt angesichts der wenigen nachgewiesenen Fälle übertrieben, ist aber Teil von Chinas konsequentem Vorgehen gegen die Pandemie. Als Ursprungsland des neuartigen Corona-Virus hat die Volksrepublik das Virus nach eigenen Angaben epidemiologisch in den Griff bekommen. Das gelang unter anderem durch die vollständige Abriegelung der Stadt Wuhan zu Beginn des offiziellen Pandemie-Ausbruchs im Frühjahr.
Die chinesische Regierung gab nun bekannt, dass es seit fast zwei Monaten keine neuen Infektionscluster mehr gegeben habe, melden verschiedene Medien. Die wenigen Fälle, die es über den Sommer gab, seien von Reisenden aus dem Ausland ins Land getragen worden.
Chinas Ziel: Die Infektionskurve gen null halten
Anlässlich der nationalen Feiertagswoche Anfang Oktober sind in den vergangen Tagen 600 Millionen Chinesen durch das Land gereist, davon rund 4,4 Millionen nach Qingdao. Die Sorge, dass das Virus erneut in größerem Umfang ausbrechen könnte, veranlasst die lückenlose Teststrategie des Gesundheitsausschusses. Die offiziellen Daten zur Pandemie im bevölkerungsreichsten Land der Welt werden von Experten mit Skepsis betrachtet. Den Angaben der Johns Hopkins University (JHU) zählt die Volksrepublik gerade einmal knapp 91.000 Infizierte.
