Deutschland: Gesundheitsausgaben steigen

mg/pm
Gesellschaft
Die Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben sind in Deutschland 2014 schätzungsweise um 2,5 Prozent gewachsen. In Krisenländern wie Griechenland gingen sie dagegen deutlich herunter.

Deutschland ist besser als andere europäische Länder durch die Wirtschaftskrise gekommen, was sich auch darin niederschlägt, dass die öffentlichen Gesundheitsausgaben pro Kopf seit 2005 kontinuierlich wachsen, heißt es in den OECD Gesundheitsstatistiken 2015, die im Juli erschienen. Zwischen 2009 und 2013 lag der Zuwachs im Schnitt bei 2 Prozent pro Jahr. Damit verzeichnet die Bundesrepublik im sechsten Jahr in Folge ein größeres Wachstum als die OECD. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum sanken die Gesundheitsausgaben in den Krisenländern Griechenland (- 7,2 Prozent ) und Irland (- 4,0 Prozent) deutlich.

Gleichzeitig lagen die Gesundheitsausgaben in Deutschland 2013 abzüglich der Investitionen in den Gesundheitssektor bei 11 Prozent des BIP und damit weit über dem OECD-Schnitt von 8,9 Prozent. Zum Vergleich: In Griechenland lag der Wert bei 9,1 Prozent - in Irland bei 8,1 Prozent.

Deutschland auf einer Stufe mit Niederlanden, Schweiz und Frankreich

Gemessen an der Wirtschaftskraft sind die deutschen Ausgaben für Gesundheit in etwa so hoch wie in den Niederlanden oder der Schweiz (beide 11,1 Prozent), Schweden (11 Prozent) und Frankreich (10,9 Prozent), aber immer noch erheblich niedriger als in den USA (16,4 Prozent).

Der Anteil der öffentlichen Ausgaben an den Gesamtgesundheitsausgaben lag in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren relativ konstant bei 76 Prozent und damit leicht über dem OECD-Durchschnitt von 73 Prozent. Innerhalb der OECD betragen die öffentlichen Gesundheitsausgaben nur in den Vereinigten Staaten und in Chile weniger als 50 Prozent der Gesamtausgaben.

2013 finanzierten deutsche Haushalte 13 Prozent der Gesundheitsausgaben direkt – sechs Prozentpunkte weniger als im OECD-Schnitt (19 Prozent). Obwohl diese Zuzahlungen im OECD-Vergleich relativ niedrig sind, liegen sie über dem, was in anderen westeuropäischen Ländern wie Frankreich (7 Prozent) oder Großbritannien (10 Prozent) anfällt. Noch einmal zum Vergleich: im krisengebeutelten Griechenland stieg der Wert seit 2009 um 4 Prozentpunkte auf 31 Prozent.

Pro Kopf und kaufkraftbereinigt gab Deutschland 2013 für Gesundheit 4.819 US-Dollar aus. Der OECD-Schnitt lag bei 3.453 US-Dollar.

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