Sekundäranalyse aus Indien

Entwicklungsstand der Länder korreliert mit Mundkrebs-Inzidenz und -Mortalität

mg
Gesellschaft
Warum gibt es regional unterschiedliche Mundkrebs-Inzidenzen? Wieso differiert die Mundkrebs-Mortalität in verschiedenen Ländern? Eine indische Sekundäranalyse liefert einen Erklärungsansatz.

Die Untersuchung zielte darauf ab, geografische Unterschiede der Inzidenz und der Sterblichkeit von Mundkrebs herauszufinden. Dazu zogen die Wissenschaftler die altersstandardisierten Mundkrebsinzidenz- und Mortalitätswerte der Länder heran, die von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) für die Jahre 2002, 2008 und 2012 veröffentlicht worden waren. (Anmerkung der Redaktion: In der Zwischenzeit sind vom IARC Werte für 2020 veröffentlicht worden, siehe unten.) Außerdem berücksichtigten sie die Bewertung nach dem Human Development Index (HDI) der Vereinten Nationen (Stand 2012).

Weniger (entdeckte) Fälle bei höherer Mortalität im globalen Süden

Ergebnis der Sekundäranalyse: Im Vergleich der Industrieländer mit den niedrig entwickelten Ländern wurde ein diametrales Verteilungsmuster beobachtet. Während die (entwickelten) Industrieländer höhere Inzidenzraten aufweisen, haben niedrig entwickelte Länder höhere Sterblichkeitsraten, schreiben die Autoren.

Möglicher Grund für die hohen Inzidenzraten in den Industrieländern könnten die hochorganisierten Gesundheitssysteme sein, die eine Früherkennung von Fällen ermöglichen und fördern. Gleichzeitig verbessere dies die Prognoserate und führe zu niedrigen Sterblichkeitsraten. In weniger entwickelten Ländern könne der gegensätzliche Effekt eintreten: Die meisten Fälle würden erst in späten Stadien diagnostiziert, was sich negativ auf die Prognose auswirken und zu hohen Sterblichkeitsraten führen kann.

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Die Karte zeigt die geschätzten altersstandardisierten Inzidenzraten weltweit für Lippen-, Mund- und Rachenkrebs für 2020. | Datenquelle: GLOBOCAN 2020 / Infografik IARC (http://gco.iarc.fr/today)

Neue globale Krebsdaten verfügbar


Nach den neuesten IARC-Daten ist Brustkrebs 2020 zum ersten Mal die bei Frauen am häufigsten diagnostizierte Krebsart - und übertrifft damit die Lungenkrebs-Rate. Das liegt insbesondere an der hohen Inzidenz in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMICs). Zur Veränderung der Inzidenz von Mundkrebs macht die IARC keine Angaben.
Lungenkrebs bleibt jedoch nach wie vor die Hauptursache für Krebstote, nicht nur in vielen LMICs, sondern auch in den meisten Regionen mit höherem Einkommen wie Nordamerika, Europa und Australien,

www.uicc.org/news/globocan-2020-new-global-cancer-data _blank external-link-new-window

und betont ebenfalls die erheblichen Unterschiede zwischen Ländern mit höherem und niedrigem Einkommen. Für Länder mit einem niedrigen oder mittleren HDI erwartet die IARC bis 2040 den größten relativen Anstieg bei den Krebs-Inzidenzen.

Kuruvilla J, Nayar KR. Distribution pattern and its correlation for oral cancer rate and human development rank for countries: An ecological approach. Contemp Clin Dent [serial online] 2021 [cited 2021 May 12];12:9-13. <link url="https://doi.org/10.4103/ccd.ccd_1_20" import_url="https://doi.org/10.4103/ccd.ccd_1_20 _blank external-link-new-window" follow="follow" seo-title="" target="new-window">DOI:10.4103/ccd.ccd_1_20

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