Hilfsaktionen auf der IDS 2021

Helfen gegen das Berufsklischee

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GesellschaftSoziales Engagement
Hilfsorganisationen und ihre Helfer sind ein wichtiger Teil der Zahnmedizin, denn sie ermöglichen Menschen eine Behandlung, die sich diese nicht selbst leisten können – die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) würdigt ihr soziales Engagement auf der Messe.

Die BZÄK würdigte auf der IDS auch das unermüdliche Engagement der Hilfsorganisationen. "Die verschiedenen Projekte laufen trotz der Corona-Restriktionen so gut es geht im In- und Ausland weiter. Versorgt werden nach Möglichkeit die Patienten, die sich eine zahnmedizinische Behandlung nicht leisten können und brauchen die Unterstützung der Kollegen", berichtete Dr. Karsten Heegewaldt, Vorstandsreferent der BZÄK für soziale Aufgaben und Hilfsorganisationen.

"Das ist ein super Aushängeschild!"

„Das ist ein super Aushängeschild und zeigt genau das Gegenteil von all den Klischees des Berufsstandes!“, sagte BZÄK-Präsident Prof. Dr. Christoph Benz. Die überwältigende kollegiale Hilfe der Zahnärztescháft in der Flutkatastrophe sei das beste Beispiel.

Auch das Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ), dessen Schirmherrin die BZÄK ist, hat ad hoc Spenden gesmmelt: Bisher sind 850.000 Euro von Zahnärzten für Zahnärzte zusammengekommen und möglichst schnell und unbürokratisch vor Ort gebracht worden.

850.000 Euro von Zahnärzten für Zahnärzte

"Diese Summe entspricht ungefähr elf Prozent der entstandenen Schäden in den betroffenen Zahnarztpraxen", erläuterte Klaus Sürmann, Vorsteher der HDZ-Stiftung. "Viele Projekte haben natürlich unter der Corona-Pandemie gelitten, unter anderem auch, weil die Angst vor Kontakten und einer möglichen Ansteckung die Helfer begleitet hat."

Heegewaldt hob hervor, dass bei Hilfseinsätzen allerdings auch ethische-rechtliche Gesichtspunkte beachtet werden müssen. Deshalb haben Experten um Benz und Prof. Dr. Dominik Groß nun eine ArtLeitfaden zur Oientierungentwickelt.

Ethisch-rechtliche Gesichtspunkte bei zahnärztlichen Hilfseinsätzen im Ausland

Viele Zahnärzte und Studierende gehen für ehrenamtliche Einsätze ins Ausland, etwa im Rahmen der Tätigkeit in einer Hilfsorganisation einer Famulatur. Grundsätzlich sollten alle Aktivitäten von Professionalität und vom Primat des Patientenwohls getragen sein und zudem die Versorgungssituation vor Ort nachhaltig verbessern.Doch wie sollten die Aktivitäten ausgestaltet sein, welche Rolle Studierende einnehmen und was ist von der strittigen Kombination von Hilfseinsätzen mit touristischen Reisen zu halten? Eine Orientierung haben Experten um BZÄK-Präsident Prof. Christoph Benz und Univ.-Prof. Dominik Groß  jetzt mit einer Handreichung geben. Ihre 6 Leitsätze:

Sei ein Spezialist und nicht ein Auszubildender für das, was Du tust!

Behandele Deine Patienten im Hilfseinsatz mit derselben Sorgfalt wie im Inland!

Führe möglichst viele Eingriffe mit einer lokalen Fachkraft durch, um die Fachkompetenz vor Ort zu stärken!

Führe ein Follow-up Deiner Patienten durch, um Langzeiterfolg und Nachhaltigkeit zu gewährleisten!

Unterstütze mit Deinem Hilfsprojekt die lokale (interdisziplinäre) Infrastruktur und den lokalen Ausbildungsstand, um vor Ort Qualität und zukünftige Autonomie zu entwickeln!

Motiviere das Team vor Ort, damit es sich als gleichwertigen Partner betrachtet!

Vier Vereine wurden gerade vom Verband der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) mit einem Preisgeld unterstützt, darunter die Deutsche Cleft Kinderhilfe, der Verein zur Unterstützung der zahnmedizinischen Versorgung in Ländern der Dritten Welt, das zahnärztliche Hilfsprojekt Brasilien und die Elisabeth-Straßenambulanz, Caritasverband Frankfurt. Die meisten dieser Initiativen sind als Graswurzel-Aktionen entstanden.

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