Studie zur Übertragbarkeit von SARS-CoV-2

Hier erfolgten die meisten Ansteckungen

LL
Gesellschaft
Welche Kontakte und Orte sind für das Ansteckungsrisiko am relevantesten? Eine Studie aus Singapur wertet die epidemiologischen Risikofaktoren aus und bestimmt den Haushalt als Übertragungsort Nummer eins.

Je enger Personen zusammen sind und dabei miteinander sprechen, desto höher ist das Risiko sich mit SARS-CoV-2 anzustecken. Am häufigsten finden diese Ansteckungen im gemeinsamen Haushalt statt, zeigt eine Kohortenstudie aus Singapur, die genau betrachtete, wie und wann sich Personen infizieren. Die Erkenntnisse zum Ansteckungsrisiko sind relevant für die Rückverfolgung und die mögliche Unterbrechung der Infektionsketten. Analysiert wurden neben Haushaltskontakten auch Kontakte im Arbeitsumfeld sowie im sozialen Bereich. Dabei war eine Kontaktdauer von mindestens 30 Minuten und ein Abstand von maximal zwei Metern gegeben.

36 Prozent der infizierten Kontaktpersonen blieben asymptomatisch

Für die Studie wurden zwischen Ende Januar und Anfang April insgesamt 7.518 engere Kontakte von bestätigten COVID-19-Patienten untersucht. Die erkranken Personen wurden stationär behandelt und die Kontaktpersonen in 14-tägiger Quarantäne regelmäßig getestet. Im Durchschnitt waren die Personen 33 Jahre alt, wobei sich die Studienteilnehmer zu fast gleichen Teilen in männlich und weiblich aufteilten.

Zu den meisten Ansteckungen kam es der Auswertung nach in 5,9 Prozent (95% CI 4,9–7,1) aller 1.779 Haushaltskontakte, verglichen mit 1,3 Prozent (0,9–1,9) der 2.231 Arbeitskontakte sowie 1,3 Prozent (1,0–1,7) der 3.508 Sozialkontakte. Insgesamt zeigten sich 36 Prozent der infizierten Kontaktpersonen symptomlos. Die Forscher wiesen in der Untersuchung daher noch einmal explizit darauf hin, auch asymptomatische Patienten zu berücksichtigen, die eine Infektion unbemerkt weitertragen können.

Ng, O. T., et al. "SARS CoV-2 seroprevalence and transmission risk factors among high-risk close contacts: a retrospective cohort study" Nov. 20, 2020 in The Lancethttps://doi.org/10.1016/S1473-3099(20)30833-1

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