Robert Koch-Institut

Labore sollen Standard-Grenzwerte für Infektösität ermitteln

LL
Gesellschaft
Labore sollen jetzt anhand der PCR-Tests ermitteln, ob ein SARS-CoV-2-Infizierter nur „harmlos positiv“ oder „gefährlich infektiös“ ist. Denn daran hängt, ob er in Quarantäne muss.

Ziel des Robert Koch-Instituts (RKI) ist, die Positiv-Ergebnisse hinsichtlich der Infektiösität zu bewerten und dadurch Ärzten bei der Einschätzung und Verordnung von Maßnahmen für infizierte Personen zu helfen.

Denn wie viel Viruslast die Probe eines Infizierten enthält, gibt Auskunft darüber, ob er ungefährlich positiv oder gefährlich infektiös ist und damit eine Ansteckungsgefahr von ihm ausgeht - und er deshalb in Quarantäne muss.

Mehr Klarheit über die Infektiösität

Das RKI hat dafür gemeinsam mit dem Konsiliarlabor der Charité einen Standard entwickelt, mit dem man die Viruslast quantifizieren kann. Labore, die diesen Standard nutzen, „können ihren CT-Wert daran eichen und feststellen, wie viele Viren in einer Probe enthalten sind. Das lässt eine Unterscheidung in Personen, die sicher noch infektiös sind und Personen, die sicher nicht infektiös sind, zu", sagte RKI-Leiter Prof. Lothar Wieler. Dazwischen gebe es nur einen kleinen Graubereich.

200 Labore etablieren den Standard bislang

Labore können ihre semi-quantitative PRC-Testung mit dem RKI-Standard validieren und als nächsten Schritt diesen Wert in den Befunden auszeichnen. Im Anschluss soll diese Information an die Ärzte weitergegeben werden, die dann anhand der Testergebnisse Maßgaben über Quarantäne und Isolierung erhalten.

Weiter hilft dieser Validierungsstandard auch Patienten auf der Intensivstation, da er Aufschluss darüber bietet, ob eine Verlegung auf die Normalstation oder in ein anderes Krankenhaus nötig ist. Bislang ist die Orientierung dieses Standards seitens der Labore freiwillig.

„Schnelltests werden immer besser“ – Wieler zeigt sich optimistisch

Bislang hieß der Goldstandard: Wenn ein Schnelltest positiv ausfällt, muss ein PCR-Test folgen. Wieler bestätigt: „Wir sind dafür, dass positive Schnelltests weiterhin durch die PCR-Testung bestätigt werden müssen. Sollte die Qualität der Schnelltests weiter zunehmen, ist das vielleicht irgendwann nicht mehr der Fall“. Er zeigt sich optimistisch, denn die Tests werden ständig weiterentwickelt. „Sie bilden die Infektiösität der Patienten teilweise schon sehr gut ab und haben somit eine hohe Aussagekraft.“

Die vom RKI validierten Schnelltests sind auf derhttps://www.bfarm.de/DE/Medizinprodukte/Antigentests/_node.html _blank external-link-new-windowdes Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte ausgezeichet.

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