Untersuchung von BVG und TU Berlin

Lüften senkt die Aerosolkonzentration im ÖPNV deutlich

LL/pm
Gesellschaft
Wie gefährlich ist Bahn- und Busfahren? Wissenschaftler der TU Berlin haben in Zusammenarbeit mit der Charité geprüft, ob konsequentes Lüften die Aerosolausbreitung im öffentlichen Personennahverkehr eindämmt.

In den Bussen und Bahnen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ist die Passagierauslastung im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie auf 45 Prozent gesunken. Seit April 2020 gilt hier die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasenbedeckung. Aber wie wirkungsvoll sind die bereits getroffenen Maßnahmen hinsichtlich der Aerosolausbreitung in den Fahrzeugen des ÖPNV?

Ein Team aus Wissenschaftlern des Fachgebiets Experimentelle Strömungsmechanik der Technische Universität Berlin (TU) sowie des Labors für Biofluidmechanik der Charité sind der Frage der Sicherheit von Fahrgästen und -personal nachgegangen.

80 Prozent weniger Aerosole dank offener Türen und Fenster

Für die Messung der Aerosole wurde eine neu entwickelte Messtechnik eingesetzt. Künstlicher Theaternebel, der die Atemluft mit Viren simulierte, wurde von menschlichen Puppen eingeatmet. Die Herausforderung der Untersuchung bestand darin, das Messsystem in den verschiedenen Fahrzeugtypen im Fahrbetrieb einzusetzen.

Im Ergebnis konnten durch die Fahrzeuglüftung und das regelmäßige Lüften via Türen und Fenster im Durchschnitt 80 Prozent der Aerosolkonzentration in der Luft reduziert werden. Die Untersuchung berücksichtigte jedoch nicht den positiven Effekt des Maskentragens in den Zügen.

Ein Bus ist vergleichbar mit einem mittelgroßen Konferenzraum

Das Öffnen aller Bustüren an jeder Haltestelle entspricht im Vergleich einem Konferenzraum mittlerer Größe, der alle eineinhalb Minuten gelüftet wird. Außerdem wirkt sich die häufig nur relativ kurze Verweildauer der Fahrgäste günstig auf die Sicherheit im ÖPNV aus.

Diese Kombination aus regelmäßig geöffneten Türen und Fenstern sowie der Fahrzeuglüftung ist offenbar sehr wirkungsvoll, was die Reduzierung die Aerosole in der Luft angeht. "Wir konnten hier zeigen, dass die Belüftungsanlagen als auch das Öffnen der Fenster und Türen die Aerosolkonzentration in den betrachteten Verkehrsmitteln sehr deutlich reduzieren“, berichtet Prof. Dr.-Ing. Christian Oliver Paschereit, Leiter des Fachgebiets Experimentelle Strömungsmechanik an der TU Berlin.

Mit Maske und Abstand gebe es kein erhöhtes Ansteckungsrisiko, resümiert die BVG-Vorstandsvorsitzende Eva Kreienkamp. Die neu eingebauten Trennscheiben verhinderten darüber hinaus effektiv die Ausbreitung von Aerosolen aus dem Fahrgastraum Richtung Fahrpersonal.

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