Kiel

Special Olympics feierlich eröffnet

sg
Gesellschaft
Mammutveranstaltung in Kiel: Seit gestern Abend laufen dort die Special Olympics - die Sportspiele der Menschen mit geistiger Behinderung. Heute beginnt das Gesundheitsprogramm der Spiele, die Healthy Athletes.

Rund 13.500 Menschen sind in die Groß-Veranstaltung involviert, die von Elke Büdenbender, Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, als Schirmherrin feierlich und offiziell eröffnet wurde. Unter den Gästen in der Sparkassen-Arena in Kiel waren auch Daniel Günther, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer, und die Präsidentin von Special Olympics Deutschland (SOD), Christiane Krajewski.

Special Olympics Deutschland

Special Olympics Deutschland

Günther war von dem Auftakt tief beeindruckt: „Die Eröffnung hat mich total begeistert – beeindruckende Vorführungen, großartige Stimmung, da ist die Freude über tolle Spiele nochmal gestiegen.“ Und auch Thomas Lurz, Olympiamedaillen-Gewinner im Freiwasserschwimmen und SOD-Sportbotschafter, fand lobende Worte: „Das war eine sehr schöne Feier, bei der man die Begeisterung und die Freude der Athleten deutlich gespürt hat – beinahe mehr als bei den Olympischen Spielen!“

"Gemeinsam stark"

SOD-Präsidentin Krajewski hob besonders das Motto der Spiele „Gemeinsam stark“ hervor. „Wir haben den inklusiven Charakter der Spiele weiter gestärkt. Noch nie war der Anteil an gemischten Teams - den Unified-Teams - so hoch“, betont Krajewski. In Kiel gibt es in 16 von 19 Sportarten Unified-Wettbewerbe, an denen insgesamt 1.100 Aktive teilnehmen, davon 430 Sportler ohne Behinderung.

Um der Bevölkerung den Besuch zu ermöglichen, wurden einige Wettbewerbe und kulturelle Angebote extra in die Abendstunden verlegt. Man wolle durch diese Öffentlichkeit eine Änderung der Wahrnehmung von Sportlern mit geistiger Behinderung erreichen, so Krajewski.

Krajewski erinnerte bei der Eröffnung daran, dass die Kieler Spiele in der laufenden Bewerbung von SOD um die Weltspiele im Jahr 2023 stattfinden. Für die Inklusion hierzulande wäre es sehr zu begrüßen, wenn Deutschland Ausrichter der Weltspiele werden würde, so Krajewski.

Zahnuntersuchungen für Sportler

Neben den rund 2.200 freiwilligen Helfern sind an den Spielen auch medizinische Fachkräfte mit einem umfangreichen Gesundheitsprogramm beteiligt. Im zahnärztlichen Bereich ist dies „Special Smiles“, das von der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) als Schirmherrin unterstützt wird. Mit ihrem Engagement will die BZÄK auf die Bedeutung der Mundgesundheit für Menschen mit Behinderung aufmerksam machen.

Daher werden den Sportlern während der Spiele über „Special Smiles“ kostenfreie zahnärztliche Untersuchungen und Anleitungen zur Mundhygiene angeboten. Hintergrund: Die Mundgesundheit von Menschen mit Behinderungen ist im Durchschnitt viel schlechter als die der übrigen Bevölkerung und zeigt deutliche Potenziale zur Verbesserung.

BZÄK-Kooperation mit Tradition

BZÄK-Kooperation mit Tradition

„Als medizinischer Beruf sind wir Zahnärzte ethisch dazu verpflichtet, allen Menschen eine angemessene Versorgung zukommen zu lassen und sie bei ihrer Gesundheitspflege zu unterstützen“, so BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel.

„Special Smiles“ ist nur ein Teilbereich von „Healthy Athletes“, dem Gesundheitsprogramm der Spiele, das seit 2009 von Dr. Imke Kaschke geleitet wird. Neben zahnärztlichen Untersuchungen gibt es in Kiel noch Beratungen in sechs weiteren medizinischen Bereichen: Fußdiagnostik („Fit Feet“), physiologisches Bewegungsverhalten („Funfitness“), Beratung zur gesunden Ernährung und Lebensweise („Health Promotion“), Untersuchungen des Hörvermögens („Healthy Hearing“), Untersuchungen der Sehkraft („Special Olympics-Lions Club International Opening Eyes“), sowie Stärkung der Kompetenzen zum Bewältigen und Verbessern der Widerstandsfähigkeit („Strong minds“). Etwa 300 Ärzte, Zahnärzte, Psychologen, (Zahn-)Medizinische Fachangestellte, Studierende und Auszubildende kümmern sich um die Sportler.

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