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100 Jahre Medizinischer Fakultätentag

sf/pm
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Der MFT wurde vor 100 Jahren in Halle/Saale gegründet. Er unterstützt die Fakultäten bei ihren gemeinsamen Bestrebungen zur Weiterentwicklung der medizinischen Forschung und Lehre und der damit verbundenen Krankenversorgung.

Zum 100. Jubiläum desMedizinischen Fakultätentags(MFT) würdigten Bund, Länder und Wissenschaftsorganisationen die große Kompetenz des MFT in Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Mehr als 270 Gäste kamen zum 74. Ordentlichen Medizinischen Fakultätentag nach Halle.

Mehr Partizipation am politischen Diskurs

Um die Universitätsmedizin weiter effektiv vertreten zu können, müsse sich der MFT gezielt in gesundheits- und wissenschaftspolitische Diskussionen einbringen, gerade wenn es um die Fragen der künftigen Finanzierung gehe, sagte Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung in ihrer Eröffnungsrede.

"Der Medizinische Fakultätentag bündelt das Wissen und die Erfahrungen der einzelnen medizinischen Fakultäten und formuliert deren Anliegen an die Gesellschaft, die Politik und das Wissenschaftssystem“, stellte Prof. Jörg Hacker, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, fest.

Herzstücke des Wissenschaftssystems

Einig waren sich Wanka und Hacker, dass die Universitäten als Herzstück des deutschen Wissenschaftssystems gestärkt werden müssen. Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der Volkswagen-Stiftung und Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, sieht hier gerade im Wettbewerb mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen großen Handlungsbedarf: "Während diese Einrichtungen festgeschriebene Zuwachsraten verbuchen dürfen, sinken die Mittel für Universitäten."

Ministerin Doris Ahnen, Mainz, forderte als Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz, dass das Spezifikum Universitätsmedizin bei den Finanzierungsregelungen auch im Bereich der Krankenversorgung abgebildet werden muss. Rüdiger Strehl, Generalsekretär des Verbandes der Universitätsklinika, bezifferte den dafür erforderlichen Systemzuschlag auf 0,9 bis 1,6 Milliarden Euro jährlich.

Eine dritte Finanzierungssäule

„Ich danke Bund und Ländern außerordentlich, dass die wichtigen Fragen zur Zukunftsfähigkeit der Universitätsmedizin nun gemeinsam angegangen werden“, sagte Prof. Heyo Kroemer, MFT-Präsident, am Ende der Veranstaltung. Die medizinischen Fakultäten fordern in einerResolutionden Aufbau einer dritten Finanzierungssäule für Aufgaben der Universitätsmedizin. Sie verlangen ferner, etablierte universitätsmedizinische Standorte wie Halle und Magdeburg auch künftig zu erhalten und nicht kaputtzusparen. Zudem verabschiedete der MFT eineResolutionzum Erhalt der Universitätsmedizin in Sachsen-Anhalt sowie eine weitereResolutionzur unabhängigen Qualitätssicherung privater Medical Schools.

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