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Abrechnungsbetrug: DRK-Kliniken verdächtigt

eb/dpa
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Das Berliner Gesundheitswesen kommt in Sachen Abrechnungsbetrug nicht zur Ruhe. Nach mehreren Fällen in verschiedenen Krankenhäusern haben Fahnder nun wieder DRK-Kliniken im Visier.

Die Frühchen-Station der DRK-Kliniken Westend und die Geschäftsstelle seien durchsucht worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Ermittelt werde gegen den Leiter der Kinderklinik und den ehemaligen Chefarzt der Frauenklinik. Den Medizinern werde vorgeworfen, hochriskante Schwangerschaften behandelt und abgerechnet zu haben. Die Schwangeren hätten eigentlich in die Charité überwiesen werden müssen.

200.000 Euro Schaden

Der mutmaßliche Abrechnungsbetrug betrifft mindestens acht Frauen. Die Fälle hätten sich über die Jahre 2009/10 erstreckt und einen Schaden von fast 200.000 Euro verursacht, sagte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft am Montag.

Die Kliniken bestätigten lediglich die Ermittlungen zu ihrer Frühchenstation wegen der Erbringung und Abrechnung von Leistungen. Man habe Unterlagen zur Verfügung gestellt und kooperiere. "Wegen des laufenden Verfahrens können wir sonst nichts dazu sagen", sagte eine Sprecherin. Eine Krankenkasse habe Anzeige erstattet. 

Ähnliche Vorwürfe waren in der Vergangenheit bereits gegen frühere Manager der Kliniken des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) erhoben worden. Im Frühjahr war Anklage wegen banden- und erwerbsmäßigen Betrugs erhoben worden. Das Verfahren läuft laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft noch. 

Auch auf den Berliner Krankenhauskonzern Vivantes und die Helios-Kliniken waren die Ermittler wegen möglicher gefälschter Abrechnungen in den vergangenen Jahren bereits aufmerksam geworden. Das Berliner Gesundheitswesen wurde auch durch Fälle von Abrechnungsbetrug bei Pflegediensten erschüttert.

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