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AOK entdeckt die Apps

pr/pm
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Die AOK sieht in in der digitalen Prävention neue Handlungsfelder. Inzwischen hat sie fast 30 verschiedene Apps im Portfolio - passgenau für unterschiedliche Zielgruppen.

Die Zukunft der Prävention ist für die Kasse digital - dies geht aus dem neuen Präventionsbericht des AOK-Bundesverbandes hervor. "Mit maßgeschneiderten Apps und Online-Angeboten lassen sich Versicherte aller Altersgruppen dazu motivieren, etwas für ihre Gesundheit zu tun", heißt es dort.

Ein unübersichtliches Angebot auf dem Markt

Für den Nutzer sei das Angebot indes aufgrund der Vielzahl an Apps sehr unübersichtlich. Zudem fehle es an verlässlichen Qualitätsstandards oder Orientierungshilfen. Dies sei insbesondere dann relevant, wenn aufgrund mangelnder Entwicklungsqualität der App oder bei einer fehlerhaften Anwendung gesundheitliche Schäden entstehen können.

Davon abgesehen bestünden auch häufig datenschutzrechtliche Probleme, weil viele vermeintlich kostengünstige Apps ihren Profit aus der Generierung der Nutzerdaten zögen. Deshalb plane die AOK als Orientierungshilfe einen speziellen App-Navigator in Sachen Gesundheit, mit dem man qualitätsgeprüfte Angebote finden soll, die auch den Datenschutz berücksichtigen.

Apps zum Einkaufen und zur Schwangerschaft

Die AOK sieht sich auf dem Gebiet mit ihren digitalen Präventionsangeboten in der Vorreiterrolle: Sie achtet nach eigenen Angaben auf Datenschutz und Datensicherheit und sammelt über die Apps keine Versichertendaten. Besonders gut genutzt würden die Apps "Gesund genießen", "Bewusst einkaufen" und die "Schwangerschafts-App".

Datenschützer warnen vor Missbrauch

Gerade die Gefahr, dass Krankenkassen über Fitness-Apps Versichertendaten anzapfen, wird in der Fachwelt derzeit stark diskutiert. So äußerte sich die Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff kritisch zum Einsatz von Gesundheitsdaten, die per Smartphone-App bei privaten Krankenkassen landen. Sie mahnte  an, dass sich auch die GKV ihrer Verantwortung über den Schutz von Sozialdaten bewusst sein sollten. Auch die KZBV warnt Patienten davor, sensible Daten ihrer Krankenversicherung anzuvertrauen, der "gläserne Patient" sei schnell erreicht.

Das Bundesversicherungsamt hat im vergangenen Jahr mehrere Fälle aufgegriffen, in denen Krankenkassen auf der Grundlage von Daten von Fitness-Apps Prämien gezahlt haben. In seinem jüngsten Tätigkeitsbericht äußerte das Amt erhebliche Zweifel an einer solchen Vorgehensweise, sowohl wegen methodischer Schwächen der Datenerhebung wie auch aus datenschutzrechtlichen Gründen. Insgesamt sei die Gefahr eines Missbrauchs gegeben.

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