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AWMF legt Positionen zur Gesundheitspolitik vor

sf/pm
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Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) fordert im Vorfeld der anstehenden Bundestagswahl in einem Positionspapier, den (zahn)-medizinischen Nachwuchs in Ausbildung, Weiterbildung und Karriere besser zu unterstützen.

Die AWMF fordert, die Approbationsordnung für Ärzte und Zahnärzte gemeinsam weiterzuentwickeln und empfiehlt ein gemeinsames Grundstudium beider Berufsgruppen - auf Basis eines "Common Trunk", in dem gemeinsame Ausbildungsinhalte, die grundlegende medizinische Kenntnisse vermittelt werden. Danach sind separate Studiengänge vorzusehen.

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„Der Masterplan Medizinstudium 2020 enthält erste sinnvolle Ansätze“, kommentiert AWMF-Präsident Prof. Dr. med. Rolf Kreienberg die aktuellen Vorhaben der Politik. Entscheidend sei jetzt, wie er jetzt umgesetzt werde. „Die Nationalen Lernzielkataloge in der Medizin und Zahnmedizin sowie die Approbationsordnungen sind zügig anzupassen. Lehrinhalte, die Qualität der Lehre, Prüfungsfragen und -formen müssen einer wissenschaftlichen, evidenzbasierten Medizin gerecht werden“, sagt Kreienberg weiter.

Wissenschaftsmethodik soll in die Approbationsordung

Die AWMF fordert als Lernziel „die wissenschaftliche-methodische Basis der medizinischen Fächer“ in der Approbationsordnung für Ärzte und Zahnärzte zu ergänzen, da sie genauso unverzichtbar sei wie Grundlagenwissen über Krankheiten und allgemeine ärztliche Kenntnisse. In diesem Zusammenhang müsste es auch Leistungsnachweise über den Erwerb dieser Schlüsselkompetenzen im vorklinischen und klinischen Studienabschnitt geben. Diese Maßnahmen sind aus Sicht der AWMF wichtig, um die gesamte Medizin zukunftsfähig zu machen.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere in der wissenschaftlichen Medizin ist nach Ansicht der AWMF außerdem ein gelingender Übergang vom Studium zur Weiterbildung. Im Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkataloge in der Medizin (NKLM) und Zahnmedizin (NKLZ) sollte daher künftig definiert werden, welches Wissen und welche Fähigkeiten bereits im Studium erworben werden müssen, um die Weiterbildung nahtlos anschließen zu können. Was in Folge von Studium und Weiterbildung zu wenig berücksichtigt werde, seien darüber hinaus Karrierewege für Ärzte und medizinische Wissenschaftler, kritisiert die AWMF.

Wissenschaftszeitvertragsgesetz soll angepasst werden

„Der Masterplan Medizinstudium will zwar das wissenschaftliche Arbeiten stärken, aber es bleibt unklar, wie und mit welcher Berufsperspektive, vor allem für den Mittelbau“, warnt der AWMF-Präsident. So müsse beispielsweise das Gesetz über befristete Arbeitsverträge, das Wissenschaftszeitvertragsgesetz, angepasst werden. „Es kann nicht sein, dass sich unser dringend benötigter Nachwuchs von einer befristeten Beschäftigung zur nächsten retten muss“, stellt Kreienberg klar. Ähnliches gelte auch für Ärzte in der Klinik – sie müssten ein Arbeitsumfeld vorfinden, das ihnen eine wissenschaftlich orientierte Patientenversorgung verlässlich ermöglicht.  

Das ausführliche Papier finden Siehier.

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