Medizin

Diabetes: Mann und Frau anders behandeln

Christine Vetter
Nachrichten
Die Gendermedizin macht auch bei der Diabetologie nicht halt: Männer und Frauen sollten auch bei diesen Erkrankungen unterschiedlich therapiert werden.

Generell erkranken Menschen mit niedrigem Sozialstatus und Bildungsgrad häufiger an einem Typ 2-Diabetes, bei Frauen aber ist der Zusammenhang zwischen Bildungsgrad und Diabetes ausgeprägter als bei Männern. "Diabetikerinnen haben außerdem doppelt so häufig wie Diabetiker Depressionen und auch häufiger Essstörungen“, berichtete Prof. Dr. Alexandra Kautzky-Willer aus Wien beim diesjährigen Diabetes-Kongress in Leipzig.

Das Risiko für Stoffwechselerkrankungen wird nach ihrer Darstellung maßgeblich durch die Sexualhormone, die Fettmasse und die Fettverteilung beeinflusst. Männer haben mehr viszerales, im Bauchraum angesiedeltes Fett, sind weniger insulinempfindlich als Frauen und unterscheiden sich in der Freisetzung von Fettgewebshormonen.

Plädoyer für eine individuelle geschlechtersensitive Schulung und Betreuung

Sie haben häufiger ein metabolisches Syndrom, Bluthochdruck und somit ein ungünstigeres kardiovaskuläres Risikoprofil. "Dennoch sterben insgesamt mehr Frauen als Männer an Herz-Kreislauf- Erkrankungen“, erklärt Kautzky-Willer. Dasselbe gelte für den Diabetes, wobei die Ursachen dafür noch unklar sind. Das Geschlecht spielt ferner bei den Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten eine Rolle. Die Medizinerin plädierte deshalb in Leipzig für einen "individuelle geschlechtersensitive Schulung und Betreuung“ beim Diabetes.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.