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DKG fordert zehn Prozent mehr Medizinstudienplätze

ck/dpa
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Obwohl die Zahl der Mediziner insgesamt steigt, gibt es zunehmend Klagen über einen Mangel an Allgemein- und Klinikärzten. Ob sich das Problem mit mehr Medizin-studienplätzen lösen lässt, ist fraglich.

Dem zunehmenden Ärzte-Engpass an Kliniken sollte nach Auffassung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) mit einer Ausbildungsoffensive an den Unis begegnet werden. "Wir müssen die Kapazitäten beim Medizinstudium dringend erhöhen. Die Zahl der jungen Leute, die wir ausbilden, ist angesichts des anstehenden Generationenwechsels in der Ärzteschaft nicht ausreichend", sagte DKG-Präsident Alfred Dänzer der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montag). 

Schon heute gebe es 6.000 unbesetzte Arztstellen in den Kliniken. "Um in einer alternden Gesellschaft den Bedarf an Ärzten künftig erfüllen zu können, müssen wir mindestens zehn Prozent mehr an den Universitäten zu Medizinern ausbilden", sagte Dänzer. 

KBV reagiert reserviert

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) reagierte reserviert auf die Forderung: "Wir wollen, dass die ambulante Versorgung in der universitären Ausbildung eine größere Rolle spielt. Nur so können angehende Mediziner frühzeitig für die Niederlassung als Arzt interessiert werden", sagte KBV-Sprecher Roland Stahl. "Solange dies nicht der Fall ist, kann auch über eine reine Steigerung der Studentenzahlen dem drohenden Ärztemangel vor allem auf dem Lande kaum entgegen gewirkt werden." 

Der Verein Deutsche Hochschulmedizin wies darauf hin, dass die Zahl der niedergelassenen Mediziner zwischen 2006 und 2010 von 132.895 um immerhin vier Prozent auf 138.472 gestiegen sei. Die Hausärztezahlen haben danach von 58.972 auf 60.397 zugenommen. 

Laut KBV ging die Zahl der Hausärzte 2011 aber leicht um 0,1 Prozent zurück: Immer seltener wollten sich Nachwuchsmediziner zuletzt zum Facharzt für Allgemeinmedizin weiterbilden. Von 10.127 Ärzten, die nach der Ausbildung ihre Weiterbildung abschlossen, waren zuletzt nur 949 Hausärzte - so wenige wie seit Jahren nicht mehr. Zunehmend kritisch wird die medizinische Grundversorgung vor allem auf dem flachen Land. 

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