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Ermittlungen im Organskandal beendet

mg/dpa
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Im Organspende-Skandal stehen die Ermittlungen gegen einen Göttinger Arzt vor dem Abschluss. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig will in den kommenden Wochen Anklage gegen den 45-Jährigen erheben.

Da der Mediziner in Untersuchungshaft sitzt, werde an dem Verfahren beschleunigt gearbeitet, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Braunschweig am Sonntag. Der Transplantationsmediziner, der auch am Uniklinikum Regensburg Patientendaten manipuliert haben soll, steht im Verdacht des versuchten Totschlags.

Der Arzt sitzt seit Januar in Untersuchungshaft, weil er von 2009 bis 2011 vorsätzlich falsche Gesundheitsdaten von Patienten im Göttinger Uniklinikum an Eurotransplant gemeldet haben soll. Dadurch seien sie auf der Warteliste für Spenderlebern ganz nach oben gerückt. Zwangsläufig habe er die Behandlung anderer lebensbedrohlich erkrankter Patienten womöglich bis zu deren Tod verzögert, hieß es zur Begründung des Haftbefehls.

Der "Focus" berichtete, dass die Arbeit der Prüfkommission der Bundesärztekammer vor einem vorläufigen Abschluss stehe. Sie habe 19 der 24 deutschen Lebertransplantationszentren überprüft und "keine weiteren Auffälligkeiten gefunden", berichtete das Magazin unter Berufung auf Informationen aus der Kammer. Neben Göttingen und Regensburg waren auch am Leipziger Uniklinikum und am Münchener Klinikum Rechts der Isar Auffälligkeiten bei Organspenden festgestellt worden.

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