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Hilft Rote Bete-Saft gegen Kariesbakterien?

mg
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Österreichische Forscher sagen "Ja". Der Verzehr von nitrathaltigem Rote Bete-Saft soll das Wachstum von Kariesbakterien hemmen. Pikant: Die Studie wurde von einem Safthersteller finanziert.

Jüngst hatte eine Studie der Universitäten Würzburg und Hohenheim herausgefunden, dass Saft aus grünem Salat, Spinat, Rucola oder Mangold nachweislich Gingivitiden reduziert, weil er so viel Nitrat enthält (zm-online vom 7.September 2016:"Grüne Drinks gegen Gingivitis"). Jetzt will eine Studie der Fachhochschule Wels, Österreich, herausgefunden haben, dass der Verzehr von nitrathaltigem Rote Bete-Saft das Wachstum von Kariesbakterien hemmt.

Für die Studie wurden 46 erwachsene Probanden zwischen 18 und 35 Jahren über einen Zeitraum von vier Wochen jeweils nitratreicher Rote Bete-Saft oder aber ein Placebo verabreicht. Ausschlusskriterien für Probanden waren Rauchen, Bluthochdruck, jegliche Medikation oder Nahrungsergänzungsmittel, Schwangerschaft oder Infektionskrankheiten, heißt es. Außerdem mussten alle Probanden für die Dauer von sechs Wochen auf Mundwasser und Rote Bete-Produkte verzichten.

Ergebnis: Effekte auf Speichel überwiegen kariogene Wirkung

Während des Versuchszeitraums tranken die Probanden zwei Wochen lang täglich zwischen 7 und 11 Uhr 100 ml Rote Bete-Saft mit einem Nitratanteil von 400 mg bzw. ein Placebo mit 2 mg Nitrat. Anschließend  folgte eine vierwöchige Beobachtungsphase. Speichelproben wurden an den Tagen 8, 15, 28 and 42 jeweils morgens vor dem Zähneputzen bzw. dem Frühstück und der Safteinnahme genommen.

Ergebnis: Nachdem bei allen Probanden zu Beginn der Untersuchung der Speichel-pH-Wert bei 7.0 lag, führte die Einnahme des Rote Bete-Safts zu einer Steigerung auf 7.5 an den Tagen 8 und 15. Diese Steigerung sei signifikant größer als in der Placebo-Gruppe - ein Effekt, der sich in der Beobachtungsphase wieder reduzierte, heißt es im Diskussionsteil der Studie. Daraus folgern die Studienautoren, dass der Konsum von nitratreichem Rote Bete-Saft nicht nur zur einer Steigerung des Nitrat-, Nitrit- und Stickstoffmonoxid-Gehalts im Speichel führt, sondern auch "potenzelle Effekte gegen Karies" hat, die den Aspekt der zusätzlichen Zuckeraufnahme über den Gemüsesaft überwiegen.

Wissenswertes Detail: In Auftrag gegeben hat die Studie der Biofruchtsafthersteller Fitrabbit aus Österreich, der einen sogenannten "Kariesschutzdrink" für Kinder auf Rote Bete-Saft-Basis vertreibt. Hier der Link zur Studie

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