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Kassen und Pharmafirmen einigen sich reihenweise auf Preise

eb/dpa
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Nach jahrelanger Kritik an überteuerten Arzneimitteln in Deutschland markiert das erste Jahr neuartiger Preisverhandlungen eine Wende. Krankenkassen und Industrie haben sich auf die ersten Erstattungspreise verständigt.

Seit rund zehn Monaten gelten die Regeln des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG) der schwarz-gelben Koalition. Elfmal einigten sich Hersteller und der Krankenkassen-Spitzenverband seither auf einen Erstattungspreis für neue Mittel, wie der Kassenverband am Dienstag in Berlin mitteilte. Einmal musste die zuständige Schiedsstelle entscheiden. 

Neue Mittel sind in der Regel besser

Die ersten zwölf Monate gilt für die neuen Medikamente der vom Hersteller festgelegte Preis. In dieser Zeit wird untersucht, ob sie mehr nutzen als bereits auf dem Markt befindliche Therapien. Bei zehn der zwölf untersuchten Mittel seit AMNOG-Beginn hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) von Ärzten, Kassen und Kliniken das festgestellt.

Die G-BA-Bewertung ist Basis für die Preisverhandlungen zwischen Herstellern und Kassenverband, die nach den ersten zwölf Monaten beginnen. Der erste ausgehandelte Erstattungsbetrag gilt laut "Handelsblatt" seit Ende Januar, weitere kamen im Lauf des Jahres hinzu.

Die Einsparungen zahlen sich noch nicht aus

Bisher ist allerdings von der zweistelligen Millionenersparnis - die Differenz zwischen festgelegtem und später ausgehandeltem Preis - nichts bei den Kassen angekommen, meldet das "Handelsblatt". Der Grund: Die ausgehandelten Preise wurden von den Pharmafirmen nicht an die zuständige Datenbank IFA weitergegeben. Deshalb wurden sie noch nicht in die sogenannten Warenwirtschaftssysteme der Apotheken übernommen, so dass die Kassen nach wie vor die alten, höheren Preise bezahlen.

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