Medizin

Männer entdecken den Schönheitschirurgen auch für sich

sp/pm
Nachrichten
Immer mehr Männer gehen zum Schönheitschirurgen. Besonders gefragt sind Korrekturen von Augenlidern und Nase, Laserbehandlungen sowie das Entfernen von Tätowierungen.

Der Anteil der männlichen Patienten in Deutschland, die einen Schönheitschirurgen aufsuchen,  habe sich in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt, teilte die Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland (GÄCD) zum Auftakt ihrer Jahrestagung in Rust bei Freiburg mit.

Heute sei im Schnitt bereits jeder fünfte Patient ein Mann. Noch 2007 machten Männer nur etwa zehn Prozent der Patienten aus. "Männer sind sensibler geworden für ihr Aussehen und ihren Körper", sagte der Präsident der Gesellschaft, Matthias Gensior.

Frauen wünschen sich Fettabsaugen und Lippenunterspritzungen

Die von Frauen nachgefragten Korrekturen unterscheiden sich deutlich von denen der Männer. Nach GÄCD-Angaben werden vor allem Fettabsaugen, Veränderungen von Lippen und Ohren sowie Brustoperationen durchgeführt.

Ob Mann oder Frau: Wichtig sei beiden Geschlechtern das Entfernen von Falten und das Glätten der Haut. "Der Wunsch, schön zu sein, ist so alt wie die Menschheit", sagte Tagungspräsident Frank Muggenthaler. "Männer gehen mit diesem Wunsch inzwischen deutlich offensiver um als bisher." Die Scheu vor medizinischen Eingriffen für die Schönheit habe abgenommen. "Früher war das in der männlichen Meinung etwas für Schauspieler und das Rotlichtmilieu. Heute sind Schönheitsmaßnahmen anerkannt."

124.000 Schönheitsoperationen in 2011

Die GÄCD vertritt nach eigenen Angaben 450 Chirurgen, Plastische Chirurgen, Haut- und Augenärzte. Laut einer hochgerechneten Mitgliederbefragung zählte die GÄCD im vergangenen Jahr rund 145.000 Faltenbehandlungen und 124.000 Schönheitsoperationen.

In beiden Bereichen betrage der Anteil der männlichen Patienten rund 20 Prozent, Tendenz weiter steigend. Da es noch weitere Verbände in Deutschland gebe seien die Zahlen sollten die Zahlen jedoch mit Vorsicht interpretiert werden, betonte die Gesellschaft. Und: Der Begriff Schönheitschirurg ist umgangssprachlich und im Gegensatz zur Bezeichnung "Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie" nicht geschützt.

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