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Manipulationsvorwürfe weiten sich aus

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Erst die TK – jetzt auch Barmer GEK, DAK und KKH. Der Abrechnungsskandal der Krankenkassen zieht weitere Kreise. Für Extrahonorare schrieben Ärzte ihre Patienten kränker, als sie wirklich sind.

Wie das Handelsblatt am Mittwoch berichtete, sollen nicht nur die Techniker Krankenkasse und die Ortskrankenkassen Einfluss auf das Diagnosever­halten der Ärzte genommen haben, sondern auch DAK Gesundheit, Barmer GEK, KKH sowie eine größere Zahl von Betriebs- und Innungskrankenkassen.

Die Einflussnahme erfolgte dem Bericht zufolge vor allem über sogenannte Betreuungs­strukturverträge, die von den genannten Kassen mit Ärzten abgeschlossen worden sei­en. Formal gehe es dabei um eine bessere Betreuung der Versicherten. Allerdings wür­den Ärzte Extrahonorare dann erhalten, wenn der Arzt in seinem Computer die Krank­heit im Sinne der Kasse kodiere.

Der in Sachsen und Thüringen tätigen Kasse AOK Plus sei es auf dies Weise gelungen, Mehreinnahmen allein bei Herz-Kreislauferkrankungen von bis zu 72,4 Millionen Euro pro Jahr zu erzielen, bei psychischen Erkrankungen von bis zu 110 Millionen Euro, heißt es im Handelsblatt. Die Zeitung berief sich auf eine kürzlich veröffentlichte Doktorarbeit einer lei­tenden Mitarbeiterin der AOK Bayern.

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