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Mehr Prävention gefordert

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Das deutsche Gesundheitswesen benötigt viel mehr Anstrengungen im Bereich der Prävention, meint die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP).

Um den demografischen Herausforderungen der Zukunft entsprechend begegnen zu können, sei eine ganze Reihe von präventiven Ansätzen im Gesundheitswesen nötig. So bedürfe es zwingend der gesundheitlichen Bildung von Kindern und Jugendlichen in der Schule und anderen Einrichtungen. Etliche Krankheiten könnten so verhindert werden, was zur finanziellen Entlastung des Systems beitrage.

Zudem müssten die Versicherten viel bewusster mit den Leistungen der GKV und den damit verbundenen Kosten umgehen, wodurch sich ebenfalls Einspareffekte ergeben würden.

Versicherte zu gesundheitsbewußtem Verhalten animieren

Gesundheitsfördernde Maßnahmen und Mittel müssten ebenfalls stärker gefördert werden.Ansätze sieht DGVP etwa im Wegfall der Mehrwertsteuer für gesunde Lebensmittel oder in Bonussystemen für präventives und gesundheitsverantwortliches Handeln. Was dem Staat hier an Geld verloren gehe, hole man sich durch die Einsparungen bei den Krankheitskosten zurück.

Gesundheitsschädliches Verhalten sanktionieren

Auf der anderen Seite müssten gesundheitsschädliche Produkte, Betätigungen, aber auch Verhaltensmuster durch Abgaben sanktioniert werden. Möglich wäre hier laut DGVP eine zweckgebundene Sonderabgabe auf ungesunde Produkte. Somit könnten auch gesundheitsfördernde Maßnahmen und Verhalten refinanziert und stärker belohnt werden. Es dürfe nicht sein, dass unvernünftige Menschen den vernünftigen zusätzliche Kosten aufbürden und das Gesundheitswesen finanziell stark belasten.

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Außerdem sollte man Stress und sonstige mentalen Überlastungskrankheiten stärker berücksichtigen.Enorme Kosten für teure, aber unnötige Untersuchungen könnten hier eingespart werden. Oft helfe schon ein vertrautes Gespräch mit dem Arzt oder mit einem erfahrenen Mentaltrainer. So könne dem Patienten oft wirkungsvoll geholfen werden. Dies könne Milliardenbeträge im Gesundheitswesen sparen helfen.

Auch die Ersatzkassen forderten derweil bessere Rahmenbedingungen bei der Prävention und Gesundheitsförderung. Wie es vom Verband der Ersatzkassen (Vdek) hieß, unterstütze er die Pläne der Bundesregierung, noch in diesem Jahr eine Präventionskonferenz einzuberufen und entsprechende Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge zu erörtern.

Schon jetzt erreiche die GKV mit ihren Angeboten im Bereich der Primärprävention und der betrieblichen Gesundheitsförderung jährlich fünf Millionen Menschen. Dafür gab sie im Jahr 2011 rund 270 Millionen Euro aus, so der vdek.

Weg vomGießkannenprinzip

"Jetzt muss es auch darum gehen, die Prävention bedarfs- und zielorientiert weiterzuentwickeln und Finanzmittel nicht nach dem Gießkannenprinzip zu verteilen", so vdek-Vorstand Ulrike Elsner. Prävention in Settings (Schulen, Kindergärten) müssten auch von der privaten Krankenversicherung (PKV) sowie der Renten- und Unfallversicherung anteilig gefördert werden.

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