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Nur jeder vierte Arzt legt Pharma-Zahlungen offen

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Insgesamt 562 Millionen Euro haben Pharmakonzerne vergangenes Jahr an Mediziner und Kliniken in Deutschland gezahlt. Nur jeder vierte Arzt war damit einverstanden, dass die Firmen diese Zuwendungen veröffentlichen dürfen.

Im Jahr zuvor waren es noch 31 Prozent, wie das gemeinnützige Recherchezentrum "Correctiv" schreibt. 54 Pharmafirmen, die nach eigenen Angaben 75 Prozent des Gesamtmarktes abdecken, legten freiwillig gemäß Transparanzkodex ihre Zahlungen offen: Allein von ihnen flossen 2016 demnach alles in allem 562 Millionen Euro an rund 66.000 Ärzte, Apotheker und andere Gesundheitsberufler sowie rund 6.020 Institutionen wie Kliniken und Praxen. 

  • 356 Millionen Euro erhielten die Empfänger demzufolge für Anwendungsbeobachtungen (AWB) und klinische Studien.

  • 105 Millionen Euro bekamen einzelne Ärzte, Apotheker und Heilberufler für Vorträge, Fortbildungen und Beratungen.

  • 101 Millionen Euro gingen an Krankenhäuser und andere Einrichtungen für Sponsoring, Beratung und Veranstaltungen.

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Auf Basis dieser Daten erstellte das  Correctiv-Rechercheteam die Datenbank „Euros für Ärzte“ 2016. Danach erhielten 70,4 Prozent der aufgeführten Ärzte und Fachkreisangehörigen weniger als 1.000 Euro. Rund 1,3 Prozent der Mediziner kam auf mehr als 10.000 Euro. Dem Spitzenreiter der Liste - der einzige Arzt in der Datenbank, bei dem die Summe die 100.000-Euro-Marke überstieg - ließen Pharmafirmen sogar eine Summe von knapp 200.000 Euro zukommen.

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Gezahlt wurde vor allem für Beratungs- und Dienstleistungshonorare sowie Reise- und Übernachtungskosten im Zusammenhang mit Fortbildungen.

Die detailliert aufgeschlüsselten Angaben umfassen aktuell nur Leistungen im Zusammenhang mit Beratung, Fortbildung oder etwa Sachspenden. Welche Personen und Institutionen wie viel Geld im Zusammenhang mit Forschungsprojekten bekommen haben, halten die Unternehmen weiterhin geheim. Damit verschweigen sie Details über eine Summe von 356 Millionen Euro - mehr als 60 Prozent der Gesamtzahlungen.

Die Datenbank finden Siehier. 

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