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Politik für besseren Austausch über Ärztefehler

eb/dpa
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Nach dem Skandal um den Honorararzt in Heilbronn wollen Bund und Länder den Informationsaustausch über Fehlverhalten von Medizinern verbessern.

Darauf einigten sich Vertreter des Bundes und der 16 Landesgesundheitsministerien, wie die baden-württembergische Ressortchefin Katrin Altpeter (SPD) am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. "Wir müssen die bestehenden Lücken beim Informationsaustausch zwischen den europäischen Staaten und auch innerhalb Deutschlands identifizieren und daraus dann die Konsequenzen für einen besseren Patientenschutz ziehen."

Meldesysteme sollen weiterentwickelt werden

Die Länder fordern das Bundesgesundheitsministerium in ihrem Beschluss auf, gemeinsam zu prüfen, welche rechtlichen und praktischen Möglichkeiten es gibt, um bestehende Meldesysteme weiterzuentwickeln. "Dabei müssen die Belange des Patientenschutzes mit denen des Datenschutzes in Einklang gebracht werden." 

Skandalarzt sorgte für Schlagzeilen

In Heilbronn war ein Neurologe tätig, der in niederländischen Medien als "Dr. Frankenstein" bezeichnet wird. In seiner Heimat werden ihm dutzende Fehldiagnosen wie Alzheimer, Multiple Sklerose und Parkinson vorgeworfen. In Baden-Württemberg sind laut externen Gutachtern durch den Mann keine Patienten zu Schaden gekommen. Die SLK-Kliniken feuerten ihn, nachdem die Vorwürfe Anfang Januar bekannt wurden.

An den SLK-Kliniken sorgten später zwei weitere früher dort tätige Ärzte für Schlagzeilen: Einer arbeitete ohne gültige Approbation. Ein anderer war in Niedersachsen wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, weil er 2002 ein OP-Tuch im Bauch eines Patienten vergessen hatte.

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