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Rheinland-Pfälzer gründen Hilfsprojekt in Ruanda

sf/pm
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Die Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz hat ein Projekt zur Verbesserung der zahnmedizinischen Versorgung in Ruanda ins Leben gerufen.

Rheinland-Pfalz und Ruanda sind Partnerländer. Die traditionelle Mundpflege in weiten Teilen Ruandas besteht immer noch aus einem Zahnputzhölzchen aus der Wurzel des Zahnbürstenbaums (Salvadore persica).

11 Millionen Einwohner und 17 Zahnärzte

Kindern werden die Zähne mit einem Gemisch aus Salz und Asche abgerieben. 60 Prozent von ihnen leiden unter Zahnschmerzen. Bei Erwachsenen ist die Situation durch Unfälle, Krankheiten wie Aids, Malaria und Mundhöhlenkrebs noch schlimmer. Für knapp 11 Millionen Einwohner gibt es gerade 17 Zahnärzte - ein für westliche Verhältnisse unvorstellbares Verhältnis.

Deshalb ruft die Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz mit dem Gesundheitsministerium und dem Partnerschaftsverein Rheinland-Pfalz/Ruanda zur Unterstützung eines Entwicklungsprojekts in Ruanda auf. Die Initiative zielt auf eine bessere zahnärztliche Versorgung in dem zentralafrikanischen Land ab.

Konkret sollen vier feste Einheiten aufgebaut werden. Zudem will man die vor Ort die Menschen ausbilden, um die Versorgung zu verbessern. Die Gesamtkosten werden mit 100.000 Euro angegeben.

Eine Million Menschen starben

Hintergrund: Der Genozid, der am 6. April 1994 begann und bis Mitte Juli 1994 andauerte, kostete etwa 800.000 bis eine Million Menschen das Leben. In annähernd 100 Tagen töteten Angehörige der Hutu-Mehrheit etwa 75 Prozent der in Ruanda lebenden Tutsi-Minderheit. Der Völkermord destabilisierte die gesamte Region der Großen Seen.

Die Auswirkungen sind bis heute spürbar. Mehr als zwei Millionen Ruander flohen außer Landes. Immer noch leben viele Kinder in Haushalten, die von Minderjährigen geführt werden, die über kein reguläres Einkommen verfügen. 

Ruanda  entwickelt sich zwar im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern mit atemberaubender Geschwindigkeit in vorbildlicher Weise, trotzdem gehört es noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Wirtschaft ist schwach, es werden kaum Artikel exportiert und nur wenige Devisen kommen ins Land.

Informationen zumProjekt

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