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Russland schränkt Rauchen drastisch ein

eb/dpa
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Angesichts von Hunderttausenden Nikotintoten hat Russland ein strenges Anti-Tabak-Gesetz in Kraft gesetzt. Es ähnelt den einschlägigen Vorschriften in Deutschland.

Das russische Gesetz verbietet zunächst das Rauchen am Arbeitsplatz, auf Bahnhöfen und an anderen öffentlichen Plätzen. In einem Jahr - am 1. Juni 2014 - wird das Verbot auf Gaststätten und Hotels ausgeweitet, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Moskau mitteilte. Jährlich sterben Behörden zufolge etwa 400.000 Menschen in Russland an den Folgen des Rauchens. Diese Zahl soll sich dank des Anti-Tabak-Gesetzes halbieren, wie Medien am Sonntag berichteten. 

Schätzungen zufolge rauchen 44 Millionen Russen, das ist ein Drittel der Bevölkerung. Verboten ist nun auch die Darstellung von Rauchen in Filmen und Theaterstücken, sofern dies nicht "untrennbarer Bestandteil der künstlerischen Handlung" ist. Außerdem wird öffentliche Werbung für Tabakprodukte untersagt, weshalb Medien enorme finanzielle Einbußen befürchten. Bei Verstößen können Privatpersonen mit Geldbußen bis zu 5000 Rubel (rund 125 Euro) und Unternehmen bis zu 150.000 Rubel (etwa 3.750 Euro) belegt werden. 

Jeder zweite Russe lehnt das Gesetz ab

Das Verbot betreffe insbesondere auch Bildungs-, Kultur- und Sport- und Gesundheitseinrichtungen, hieß es. Gesundheitsministerin Veronika Skworzowa betonte zuletzt, das russische Gesetz stehe im Einklang mit ähnlichen Regelungen in anderen Ländern. Unternehmen hätten die Möglichkeit, Raucherzonen einzurichten.

Experten bezweifelten, dass sich die Russen an das Gesetz halten werden. In einer Umfrage des Radiosenders Echo Moskwy lehnten mehr als die Hälfte der Befragten das Gesetz ab. In Deutschland ist die Zahl junger Raucher im Zuge der Anti-Tabak-Gesetze deutlich zurückgegangen.

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