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Sparhammer trifft ZFA-Azubis

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An einer Berliner Berufsschule werden jetzt auch viele Asylbewerber unterrichtet. Dafür werden bei bestehenden Ausbildungsgängen Mittel und Stunden zusammengestrichen. Wir haben bei der Zahnärztekammer Berlin nachgefragt, inwieweit die geplanten Umstrukturierungen den Praxisalltag gefährden.

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Herr Dr. Förster warum sollen die Unterrichtszeiten verändert werden?

Dr. Detlef Förster,Mitglied des Vorstandes der Zahnärztekammer Berlin/Referatsleiter Aus- und Fortbildung Zahnmedizinischer Fachangestellter:Am Oberstufenzentrum Gesundheit und Medizin der Rahel Hirsch-Schule werden ZFA und MFA ausgebildet. Des Weiteren gibt es eine gymnasiale Oberstufe, Berufsvorbereitungsklassen, berufsqualifizierende Lehrgänge und Willkommensklassen. Die Anzahl der Willkommensklassen, berufsqualifizierenden Lehrgänge und Berufsvorbereitungsklassen soll ab dem kommenden Schuljahr ausgeweitet werden, was zu massiven Raumengpässen führt. Das hat die Schulleitung dazu bewogen, die Zeitschienen verändern zu wollen.

Welche Einschränkungen in der praktischen Ausbildung würde dies mit sich bringen?

Unsere Auszubildenden hätten an einem Unterrichtstag acht Unterrichtseinheiten und am zweiten Unterrichtstag je vier Unterrichtseinheiten entweder in der Zeit von 8 bis 11:20 Uhr oder aber von 11:50 Uhr bis 15 Uhr. Gerade für unsere leistungsschwächeren Schüler ist ein Schultag mit acht Unterrichtseinheiten zu lang, um die benötigte Aufmerksamkeit zu erhalten. Lernpsychologisch fällt ab 13 Uhr die Leistungskurve stark ab und steigt erst wieder ab gegen 15 Uhr leicht an.

Ein Berufsschultag von 11:50 Uhr bis 15 Uhr zerteilt den Tag sehr ungünstig, gegebenenfalls müssten die Auszubildenden vor und nach der Berufsschule arbeiten und das dann auch nur noch für eine minimale Zeit, denn Hellersdorf liegt nicht im Zentrum der Stadt, sondern fast an der Stadtgrenze im Osten Berlins. Der Fahrweg kann da schon mal eine bis anderthalb Stunden pro Richtung betragen. Für minderjährige Auszubildende würden die acht Unterrichtseinheiten als voller Arbeitstag zählen, an dem zweiten Berufsschultag wären sie gezwungen in die Praxis zu gehen, um auf die Arbeitszeit von acht Stunden zu kommen, denn eine Ausgleichsmöglichkeit an anderen Tagen durch Überstunden ist bei ihnen nicht möglich.

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Inwiefern würden Umstrukturierungen in den reibungslosen Praxisalltag eingreifen?

Ich denke die Beschulungszeiten sprechen für sich, wir haben in der Masse kleine Praxen und nicht nur MVZ. Die personelle Planung wird durch solch einen Alleingang für die Praxisinhaber und Ausbilder auf den Kopf gestellt. Von den Kollegen der Ärztekammer Berlin habe ich die Befürchtung gehört, dass die Ausbildungszahlen aufgrund der Umstellung der Beschulungszeiten einen negativen Trend bei Neueinstellungen mit sich bringen. 

Herr Dr. Dreyer, was wird seitens der Zahnärztekammer Berlin unternommen, wenn der Berliner Senat nicht auf die Forderungen eingeht?

Dr. Michael Dreyer, Vizepräsident der Zahnärztekammer Berlin, Referatsleiter Öffentlichkeitsarbeit:Wir bleiben im Dialog mit dem OSZ, sind aber auch bereit, zusammen mit der Ärztekammer direkt beim Senat für Bildung, Jugend und Wissenschaft zu intervenieren und uns an den Beauftragten für Integration und Migration zu wenden, um ein für alle Beteiligten tragbares Ergebnis zu erzielen.

Die Fragen stellte Daniela Goldscheck. 

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