Studie des Robert Koch-Instituts

36,5 Millionen Deutsche sind COVID-Risikopatienten

ak
Gesellschaft
Das Robert Koch-Institut (RKI) stellt in seiner aktuellen Gesundheitsstudie fest: Mehr als die Hälfte der Deutschen ab 15 Jahren weisen ein erhöhtes Risiko für schwere COVID-19-Krankheitsverläufe auf, ein knappes Viertel gehört zur Hochrisikogruppe.

Insgesamt 21,6 Millionen Deutsche gehören demnach zur Hochrisikogruppe. Viele dieser Personen weisen Risiken wie ein hohes Alter oder Vorerkrankungen auf. Daher stehen sie bei Schutzmaßnahmen besonders im Fokus. Ein stark erhöhtes Risiko haben Menschen im Alter über 65 Jahre sowie Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus, chronischen Nierenbeschwerden und Adipositas.

Auch das Geschlecht und der Bildungshintergrund spielen eine Rolle: Das Risiko ist zum Beispiel bei Männern mittleren Alters höher als bei gleichaltrigen Frauen, und bei Personen mit geringer Bildung deutlich höher als unter Hochgebildeten. Ein weiteres Ergebnis: 45,9 Prozent der Angehörigen der Risikogruppe wohnen allein, in der Hochrisikogruppe sind es 53,4 Prozent. Insgesamt leben damit etwa 16,8 Millionen Menschen mit erhöhtem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf alleine.

Im Saarland leben die meisten Menschen mit erhöhtem Risiko

Laut Auswertung zeigt sich auch nach Bundesländern eine regional ungleiche Verteilung der Risikogruppenanteile in Deutschland. Am höchsten sind die Anteile von Personen der Risiko- und der Hochrisikogruppe im Saarland. Am niedrigsten sind sie in Bayern. Darüber hinaus liegen die Anteile in den östlichen Bundesländern höher als in den westlichen Bundesländern.

Das RKI kommt zu dem Schluss, dass das Risiko für schwere COVID-19-Verläufe sozial ungleich verteilt ist: „Eine geringere Bildung geht dabei nicht nur mit einem höheren Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf einher, sondern nach einer Befragung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung auch mit einer häufigeren Neigung, einer möglichen Impfung gegen SARS-CoV-2 eher skeptisch gegenüber zu stehen.“

GEDA-Studie

GEDA-Studie

Laut Impf-Dashboard des BMG haben bis zum 25. Februar etwa 3,63 Millionen Deutsche mindestens eine Impfdosis erhalten. Das entspricht ziemlich genau zehn Prozent der Zahl der Angehörigen der Risikogruppen.

Alexander Rommel, et. al. „Bevölkerung mit einem erhöhten Risiko für schwere COVID-19-Verläufe in Deutschland. Auswertungen der Studie GEDA 2019/2020-EHIS“ in Journal of Health Monitoring S2/2021 (RKI). Published Online February 24, 2021.Link

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