Geschichtsforschung

Apotheker planen Aufarbeitung der NS-Vergangenheit des Berufsstandes

silv
Die Mitgliederversammlung der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat gerade den Haushalt für das Jahr 2021 beschlossen. Darin sind auch Mittel für ein Projekt zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit enthalten.

„Die Ausgaben für das Forschungsprojekt werden sich über mehrere Jahre erstrecken. Für das kommende Jahr ist ein mittlerer fünfstelliger Betrag vorgesehen“, sagt Dr. Reiner Kern, Leiter Kommunikation der ABDA gegenüber zm-online. Wer die Aufarbeitung wissenschaftlich betreuen soll, steht derzeit noch nicht fest: „Das Projekt wird in den nächsten Monaten ausgeschrieben. Erst dann wird feststehen, wer es wissenschaftlich betreut und wann wir mit der Fertigstellung rechnen können. Die wird aber frühestens 2022 sein können“, so Kern. Die Ausgaben für das Forschungsprojekt werden sich über mehrere Jahre erstrecken. Für das kommende Jahr ist ein mittlerer fünfstelliger Betrag vorgesehen.

Es ist wichtig, dass auch die Apotheker die NS-Zeit aufarbeiten

Viele freie Berufe haben das Verhalten ihrer Berufsangehörigen und -Organisationen in der NS-Zeit wissenschaftlich aufgearbeitet. Ich halte es für wichtig und richtig, dass auch die Apothekerschaft das tut", sagt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt.

Das gilt umso mehr, als wir in den letzten Jahren sehen mussten, wie rechtsextreme Tendenzen in Deutschland und anderen europäischen Staaten wieder mehr und mehr Fuß gefasst haben. In einer solchen Zeit ist es entscheidend, nicht zu vergessen, wo politischer Extremismus hinführen kann. Deshalb bin ich sehr froh darüber, dass unsere Mitgliederversammlung das Projekt beschlossen hat."

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