Hartmannbund-Vorsitzender Dr. Klaus Reinhardt

Corona darf den Blick auf wichtige Baustellen nicht verstellen!

pr/pm
Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, mahnt, nachdem Thema Corona vorübergehend in den Fokus gerückt ist, nun verstärkt wieder anderen Baustellen des Gesundheitssystems zu widmen.

Zurück zu Projekten, die auf der gesundheitspolitischen Agenda stehen

Die Tatsache, dass man derzeit das Infektionsgeschehen auf einem sehr niedrigen Niveau halten könne, ermögliche aber laut Reinhardt nun nicht nur die Rückkehr zu einer gewissen Normalität in Praxen und Krankenhäusern, sondern auch die intensivere Beschäftigung mit wichtigen Projekten, die kurz- bis mittelfristig auf der gesundheitspolitischen Agenda stehen.

Für Reinhardt zählt dazu zum Beispiel die Reform der Notfallversorgung. Hier sei man bisher noch immer nicht über einen Referentenentwurf hinausgekommen. Reinhardt: „Man kann angesichts der sehr diffizilen Interessenlage der Betroffenen ein gewisses Verständnis dafür aufbringen, dass das nicht von heute auf morgen geht. Wir haben aber auch nicht mehr endlos Zeit, um die Notfallversorgung in Deutschland endlich durch klare Strukturen und intelligente Instrumente der Lenkung von Patientinnen und Patienten zu entlasten."

Corona hat gezeigt: Ein Puffer an Klinikkapazitäten ist nötig

Dringend notwendig ist es für den Hartmannbund-Vorsitzenden auch, sich vor dem Hintergrund der Corona-Erfahrungen weiter intensiv der Frage versorgungsgerechter Krankenhausstrukturen anzunehmen. Hier gelte es, das richtige Gleichgewicht zwischen notwendigen Strukturmaßnahmen und adäquater Patientenversorgung zu finden.

„Die Corona-Krise hat gezeigt, dass wir einen gewissen Puffer an Klinikkapazitäten brauchen. Nur dürfen wir die Krankenhäuser nicht damit belasten, diesen gesellschaftlich gewollten Überhang über ihren ausgelasteten Bereich mitzufinanzieren. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe!“ Hier seien dementsprechend neben der Frage von Strukturmaßnahmen – Stichwort Schwerpunktkliniken oder etwa die Rolle kleiner Kliniken – auch wesentliche finanzielle Aspekte politisch zu klären.

Fachkräften Perspektiven aufzeigen, Verantwortung von Ärztennicht infrage stellen

Auch die Gesundheitsberufe will Reinhardt mit Blick auf die von der Bundesregierung in Angriff genommene Neujustierung in den Fokus rücken und signalisierte Gesprächsbereitschaft. Dabei gelte es auf der einen Seite, Fachkräften neue Perspektiven aufzuzeigen und Anreize zu schaffen, um sie für eine Zukunft im Gesundheitswesen zu begeistern und langfristig zu halten. Auf der anderen Seite, dürfe dies nicht die zentrale medizinische Verantwortung von Ärztinnen und Ärzten bei der Versorgung ihrer Patienten infrage stellen.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.