KBV-Chef Dr. Andreas Gassen

"Die Praxen stehen bereit und wollen endlich anfangen!"

"Während andere Länder impfen, wo und wie es nur geht, doktert Deutschland an immer neuen Verordnungen und anderen bürokratischen Vorgaben – statt die Praxen einfach machen zu lassen.“ KBV-Chef Dr. Andreas Gassen kritisierte auf der Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KBV) die Pandemiepolitik der Regierung.

„Wenn wir aus der Dauerspirale von Lockdowns, Rücknahme von Einschränkungen und deren erneuter Verschärfung rauskommen wollen, dann müssen wir impfen, impfen, impfen“, forderte er heute bei der digitalen KBV-VV.

Auch die Vorsitzende der VV, Dr. Petra Reis-Berkowicz, übte scharfe Kritik an der gegenwärtigen Pandemiepolitik der Regierung. Sie verwies unter anderem auf Vertrauensverluste und Chaos in Bezug auf die Impfstoffbeschaffung und Testung, auf den Imageschaden beim Umgang mit dem Impfstoff AstraZeneca oder bei der Maskenbeschaffung. Nur schwer verständlich sei, dass die Ärzte in die Impfstrategie so lange nicht eingebunden waren.

"Israel macht Party – wir machen Lockdown"

Laut Gassen bekämen nahezu alle Länder, die schneller impfen als Deutschland, die Pandemie in den Griff: In Israel, den USA und Großbritannien sänken die Infektions- und Sterbezahlen. „Israel macht Party – wir machen Lockdown.“

Gassen erinnerte an eine Aussage zu Beginn der Corona-Krise, als es hieß: Pandemie sei nichts für Amateure. „Es wäre dann eigentlich eine gute Idee, endlich mal die Profis, nämlich die niedergelassenen Haus- und Fachärzte, ihren Job machen zu lassen. Praxen und KVen stehen bereit und wollen endlich anfangen!“

Langfristig könne das Impfen ohnehin nur in Praxen stattfinden, erklärte Gassen. Es sei sehr wahrscheinlich, dass die COVID-19-Schutzimpfung regelmäßig an das sich verändernde Virus angepasst und Impfungen wiederholt werden müssten.

Zum Impfen gehen die Menschen zum Arzt

„Dann wird es ähnlich wie bei der jährlichen Grippe-Schutzimpfung laufen müssen. Spätestens dann wird das Impfen auch gegen Corona zur Routine werden müssen.“ Das gehe nicht ohne die Praxen und deren ärztliches Know-how und ohne die geübten Distributionswege. „Zum Impfen gehen die Menschen zum Arzt, das war immer so und wird auch immer so bleiben“, so der KBV-Vorsitzende.

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