BMG veröffentlicht Corona-Strategie für den Herbst

Drei Ziele – sieben Punkte

pr
Wie sieht die Corona-Strategie für den Herbst aus? Dazu hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) jetzt sein Konzept veröffentlicht. Der Kern: Impflücken schließen, eine vierte Impfung bewerben und Bürgertests einschränken.

Das Papier, das das Bundesgesundheitsministerium jetzt veröffentlicht hat, trägt den Titel: „Corona-Herbststrategie”. Aufgeführt werden darin – in Anlehnung an die vor Kurzem publizierten Empfehlungen des Corona-Expertenrats – drei mögliche Szenarien für die pandemische Situation im Herbst (günstig, mittelschwer und ungünstig). Anhand von sieben Punkten wird dann die Strategie des BMG dargestellt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte dazu bereits vergangene Woche vor Journalisten einen Sieben-Punkte-Plan gegen Corona vorgelegt, der sich mit der jetzt vorliegenden Strategie deckt.

Das Ministerium hält ein mittelschweres Basisszenario für das wahrscheinlichste. Es könnte sich über einen langen Zeitraum erstrecken. Dabei wird eine Krankheitslast wie bei den jüngst zunehmenden Omikron-Varianten BA.4, BA.5 und BA.2.12.1 erwartet. Damit sei für Herbst und Winter mit einem gehäuften Auftreten von Infektionen und Arbeitsausfällen zu rechnen. Diese könnten flächendeckende Maßnahmen wie Masken und Abstand in Innenräumen, aber auch regionale Maßnahmen der Kontaktreduktion erfordern, heißt es in dem Papier. 

Erklärtes Ziel der BMG-Strategie ist es auch mit Blick auf eine mögliche „ungünstige” pandemische Situation, die verfügbaren (intensiv-)medizinischen Kapazitäten nicht zu überlasten und die kritische Infrastruktur personell aufrecht zu erhalten. Daneben seien die Abmilderung schwerer Verläufe von und Long COVID sowie die Vermeidung von Todesfällen wichtig, heißt es in dem Papier.

Das Strategiepapier benennt sieben Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen.

EineImpfkampagne ab Septembersoll die vierte Impfung bewerben und die Impflücke schließen.

DasTestkonzeptsoll angepasst werden und die Novellierung der Testverordnung bis Ende Juni 2022 erfolgen. Bürgertests sollen eingeschränkt auf symptomatische Patientinnen und Patienten sowie für ausgewählte Personengruppen verfügbar sein (Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in (zahn-)ärztlichen Praxen werden in der Strategie an dieser Stelle nicht erwähnt).

Ferner ist eineOptimierung der Behandlungvorgesehen, unter anderem durch ein vom Corona-Expertenrat zu entwickelndes Behandlungskonzept.

DerSchutz vulnerabler Gruppen(insbesondere Pflegeeinrichtungen und -dienste) soll durch umfassende Versorgungs- und Hygienekonzepte gestärkt werden, sodass Pflegeeinrichtungen für Besucher offengehalten werden können.

Die verspätete und unvollständige Datenmeldung soll beendet werden. Stattdessen sollentägliche Datenverpflichtend gemeldet und erfasst werden.

Laut Strategie müssten Kitas und Schulen offenbleiben. Dies soll einSchutzkonzept für Kinder und Jugendlichegewährleisten.

Letztlich soll dieNovelle des Infektionsschutzgesetzesrechtzeitig vor dem 23. September unter Berücksichtigung der Erkenntnisse der Stellungnahme des Corona-Expertenrates sowie des für Ende Juni erwarteten Evaluationsberichts der Sachverständigenkommission erfolgen.

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