FVDZ: Podiumsdiskussion auf Usedom

Ein MVZ als Genossenschaft

pr/pm
Zum Thema Medizinische Versorgungszentren (MVZ) in der zahnärztlichen Versorgung hat der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) gestern eine Podiumsdiskussion auf Usedom initiiert. Der FVDZ sieht in dem Modell der MVZ-Genossenschaft eine Möglichkeit, Zahnärzte zu unterstützen.

Die Podiumsteilnehmer waren sich einig darüber, dass eine Vielzahl von Möglichkeiten der Berufsausübung auch große Herausforderungen birgt. Die Anstellung in einem MVZ sei ein Hemmschuh für die freie Berufsausübung, sagte Dr. Wolfgang Eßer, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV).

"Die Anstellung im MVZ ist ein Hemmschuh für die freie Berufsausübung!"

Eßer: „Wir sind Heilberufler und Freiberufler. Wir wollen frei von Fremdbestimmung sein und wirtschaftlich unabhängig arbeiten.“ Eßer sprach sich gegen eine industrialisierte Zahnheilkunde aus: „Wir wollen gleiche und faire Wettbewerbsbedingungen. Gesundheitsminister Spahn muss diese Fehlstellung korrigieren."

"Das Modell der Einzelpraxis ist nicht mehr zeitgemäß!"

Als junge Vertreterin des Berufsstandes erklärte Zahnärztin Danielle van Rijt, dass für sie ein enges Vertrauensverhältnis zu ihren Patienten und die Therapiefreiheit wichtig sei. „Das Modell der Einzelpraxis ist nicht mehr zeitgemäß. Die Gemeinschaftspraxis als Zukunftsmodell ist gut umsetzbar."

„Ob Einzelpraxis oder Berufsausübungsgemeinschaft – wichtig ist, dass wir ein Gegengewicht zum Fremdkapital schaffen“, erläuterte der FVDZ-Justiziar Michael Lennartz. „Eine Institution zum Bürokratieabbau ist mehr als überfällig. Die Einzelpraxis ist nicht tot, aber es gibt auch andere Möglichkeiten der Berufsausübung."

"Wichtig ist, dass wir ein Gegengewicht zum Fremdkapital schaffen!"

Aus den Reihen des Publikums wurde nicht nur der Unmut über die aktuelle Situation laut, sondern vor allem die Aufforderung, sich den Entwicklungen als Berufsstand gemeinsam entgegen zu stellen - vor allem auch für die zunehmende Bürokratielast in den Praxen.

Der FVDZ-Bundesvorsitzende Harald Schrader stellte die Gründung von Genossenschaften zur Bürokratieentlastung vor. Mit der Nutzung von Synergien bei der Praxisführung sei dies ein Weg zur Kostenersparnis, mit dem der FVDZ seine Mitglieder unterstützen kann.

„Wir wissen um die allgemeinen Belastungen, die Zahnärzte in Bereichen wie Abrechnung, Hygiene und Datenschutz täglich stemmen müssen und hier möchte der Verband tatkräftige Hilfe leisten. Allerdings sollten wir uns trotz aller Widrigkeiten häufiger bewusstmachen, dass wir den schönsten Beruf der Welt ausüben“, sagte Schrader.

"Mit der Gründung von Genossenschaften wollen wir unseren Mitgliedern Hilfestellung geben. Damit haben die Zahnärzte wieder mehr Zeit für die wesentliche Arbeit und zwar die am Patienten.“

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