Gröhe: Palliativ- und Hospizversorgung verbessern

mg/dpa
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) strebt eine bessere Betreuung schwerst- und todkranker Menschen an.

"Die geplanten gesetzlichen Regelungen zielen darauf, die Palliativ- und Hospizversorgung im pflegerischen Bereich zu verbessern", sagte er dem Magazin "Focus". Schwerstkranke Menschen benötigten umfassende Hilfe, dazu brauche es "noch mehr schmerzlindernde Palliativmedizin".

In den vergangenen Jahren habe es zwar auf diesem Gebiet Fortschritte gegeben, sagte Gröhe. Aber es gebe im ländlichen Raum noch weiße Flecken bei der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung. "Auch in den Altenpflegeeinrichtungen müssen wir die Hospizkultur weiter stärken, viele Menschen verbringen ihre letzten Lebensmonate dort."

Zusätzliche Pflegestufe für Sterbende gefordert

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) begrüßte Gröhes Vorstoß. "Denn das ist die Antwort auf Rufe nach aktiver Sterbehilfe und auf die Ängste der Menschen vor dem Sterben. (...) Wenn ein schwerstkranker Mensch gehen möchte, wird sein Wunsch respektiert, aber das Sterben wird nicht aktiv befördert." Nun  müssten "alle gemeinsam dafür sorgen, dass die Angebote der Hospiz- und Palliativversorgung allen Bürgern zur Verfügung stehen. Hier gibt es noch viel zu tun", meinte Huml.

Bayern treibe den Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung seit Jahren voran. Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz mahnte, Gröhe könne "seine Ankündigung, die Hospizbegleitung in der Pflege zu verbessern, sofort wahr werden lassen. Er müsste nur mit der Pflegereform eine zusätzliche Pflegestufe für Sterbende einführen. Denn bisher zahlen die Sozialkassen für sterbende Menschen im Hospiz 5.600 Euro, aber im Pflegeheim nur bis zu 1.600 Euro im Monat. Das ist ungerecht", so Brysch.

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