Universitätsklinikum Leipzig

Hahnel ist neuer Leiter der Zahnärztlichen Prothetik und Werkstoffkunde

ck/pm
Prof. Dr. med. dent. Sebastian Hahnel ist neuer Leiter der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde am Universitätsklinikum Leipzig.

Hahnel übernimmt mit seiner Berufung auf den Lehrstuhl auch die Leitung der Poliklinik. Sein Fachgebiet umfasst die Entwicklung und den Einsatz modernster Zahnprothesen.

Der gebürtige Bayer wechselt vom Universitätsklinikum Regensburg. Dort war er nach dem Studium der Zahnmedizin und der Habilitation in der zahnärztlichen Prothetik tätig, unterbrochen von einem mehrmonatigen Forschungsaufenthalt in Dublin.

2011 vertiefte Hahnel dank eines Stipendiums seine Expertise auf dem Gebiet der Seniorenzahnmedizin. Hier sieht der Spezialist für Prothetik auch künftig die besonderen Herausforderungen für sein Fachgebiet: "Das Alter, in dem heute Zahnersatz benötigt wird, hat sich erfreulicherweise nach oben verschoben. Statt des 40-jährigen Patienten, der eine Brücke braucht, haben wir immer mehr ältere Patienten."
Auch die Zahl der chronisch kranken und pflegebedürftigen Patienten steige in Folge der allgemeinen demografischen Entwicklung, zudem müssten Implantate oder Prothesen heute viel länger halten. Das alles bringt neue Anforderungen an Prothesen und deren Material mit sich.

Ein Forschungsgebiet: die Einsatzmöglichkeiten neuer innovativer Werkstoffe bei der Prothesenherstellung


Hahnel erforscht unter anderem die Einsatzmöglichkeiten neuer innovativer Werkstoffe bei der Prothesenherstellung, um diese leichter und besser verträglich zu machen. Dazu gehört auch die Integration antimikrobieller Wirkstoffe, die eine Schutzwirkung im Mund der Patienten entfalten sollen. Und auch in der Ausbildung künftiger Zahnärzte, einer seiner zentralen Aufgaben, sieht Hahnel Veränderungsbedarf in Folge der zunehmenden Alterung der Patienten.

"Wir erleben gerade einen Wandel unseres Berufsbilds", erklärt der 35-jährige Vater von Zwilllingen. "Der Zahnarzt wird immer mehr zu einem aufsuchenden Arzt, der zum Patienten zum Beispiel ins Pflegeheim kommt." Darauf müssen Studenten vorbereitet werden.

"Zahnärzte müssen sich künftig auch ganzheitlicher ihren Patienten widmen können!"


"In Leipzig geschieht das bereits durch ein deutschlandweit einzigartiges Projekt - ein Praktikum für Zahnmedizinstudenten im Seniorenheim", zeigt sich Hahnel begeistert. Insgesamt müssten sich Zahnärzte künftig auch ganzheitlicher ihren oftmals an Mehrfacherkrankungen leidenden Patienten widmen können. "Der Anteil an breiteren, allgemeinmedizinischen Kenntnissen bei Zahnärzten wird steigen müssen", glaubt Hahnel. "Wir diskutieren dazu ja bereits ein breiter gefächertes Programm für das Studium."
Das Angebotsspektrum in Leipzig reicht von der klassischen zahnärztlichen Prothetik sowie der Implantatprothetik über Sprechstunden für Patienten mit allergischen Reaktionen und Materialunverträglichkeiten bei Zahnersatz bis hin zu Kiefergelenkserkrankungen. Eine Leipziger Besonderheit ist der große Bereich der Epithetik, wo spezielle Gesichtsprothesen hergestellt werden.
Künftig will Hahnel die interdisziplinäre Vernetzung der zahnärztlichen Werkstoffkunde mit externen und internen Partnern weiter ausbauen. "Hier sehe ich gute Voraussetzungen, auch dank des sehr angenehmen kollegialen Miteinanders, das ich in diesen ersten Wochen hier am UKL erlebt habe."

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