3. Zahnärztinnentag in Westfalen-Lippe

In sieben Schritten zu einer erfolgreichen Chefin

Ann-Kathrin Kampmeier
Zahnärztinnen ist ihre Work-Life-Balance wichtig, sie wollen flexible Arbeitszeitmodelle. Und die findet man eben nur im Angestelltendasein. Echt? Der 3. Zahnärztinnentag Westfalen-Lippe zeigt: Es geht auch anders!

KZV-Chef Dr. Holger Seib hieß am 7. Mai ein bunt gemischtes Publikum willkommen - vor Ort in Münster im neuen Hörsaal der KZV Westfalen-Lippe und an den Bildschirmen. Kammerpräsident Jost Rieckesmann war ebenfalls anwesend und begrüßte die Teilnehmerinnen. Nachdem das hybride Konzept 2021 auf ausschließlich positives Feedback stieß, gab es 2022 wieder einen Live-Stream. Im Fokus standen insbesondere Teamplay, Mitarbeitermotivation und die persönliche Weiterentwicklung als Chefin.

Rund 180 Frauen, aber auch einige Kollegen waren dabei

Rund 180 Zahnärztinnen, Assistentinnen und Studentinnen – sowie einige männliche Kollegen – nahmen teil. Seib hob in seiner Begrüßung besonders das Engagement der AG Zahnärztinnen hervor, die der Vorstand vor drei Jahren gegründet hatte. Die AG hat es sich zur Aufgabe gemacht, Zahnärztinnen in Westfalen-Lippe zu beraten und zu unterstützen und war auch maßgeblich für die Organisation und Durchführung des 3. Zahnärztinnentages verantwortlich. Die beiden AG-Mitglieder Dr. Friederike Belok und Friederike Reining übernahmen die Moderation und führten die Teilnehmerinnen durch die Veranstaltung.

So berichtete Dr. Sabine Jaschinski über ihre Erfahrungen als niedergelassene Zahnärztin und ihren persönlichen Weg dorthin. Jaschinski blickt zurück auf 18 Jahre Berufserfahrung: Sie war 9 Jahre im Angestelltenverhältnis tätig und ist inzwischen seit gut 9 Jahren niedergelassen in ihrer Einzelpraxis. Sie ist Ehefrau und Mutter, nebenberuflich Gutachterin und engagiert sich in der KZV.

Sie erzählte, was für sie die ausschlaggebenden Faktoren waren, sich niederzulassen, mit welchen Stolpersteinen sie zu kämpfen hatte und warum es sich dennoch gelohnt hat. So störten sie beispielsweise im Angestelltenverhältnis die Fremdbestimmung, Loyalitätskonflikte bei Therapieentscheidungen, die fehlende Mitsprache bei der Personalauswahl sowie das Fehlen von verbindlichen Strukturen in der Praxis. Ihr Rat: „Machen Sie sich vorher Gedanken, wie ihre Selbstständigkeit ein Erfolg wird, nicht ob!“

Selbstständigkeit: Es geht um das Wie, nicht um das Ob

Betriebswissenschaftlerin und Kommunikationstrainerin Dr. Susanne Woitzik gab zuerst Tipps und Anregungen zur speziellen Rolle der angestellten Zahnärztin in der Praxis, die ja eine Sandwichposition zwischen Praxisinhabern und Praxispersonal innehat. Dann informierte sie, wie man in sieben Schritten zu einer erfolgreichen Chefin wird.

Zahnmedizinerinnen haben im Vergleich zu anderen Chefinnen bekanntlich nur wenig Zeit für Mitarbeiterführung, da sie selbst der Hauptleistungsträger der Praxis sind. Umso besser sollten sie die Erfolgsfaktoren der Führung kennen und die erforderlichen Weichen in ihrer Praxis stellen.

Woitzik appellierte an das Publikum, Erwartungen und Wünsche stets offen zu kommunizieren. Probleme und Unzufriedenheit entstünden oft auf unterschiedlichen Erwartungshaltungen und Misskommunikation. Auch ermutigte sie die Zahnärztinnen, die eigenen Grenzen auszutesten und kennenzulernen.

Definieren Sie präzise, wofür Sie und Ihre Praxis stehen.

Sorgen Sie für klare Verantwortlichkeiten und Prozesse.

Teilen Sie Mitarbeitern so viele ihren Stärken entsprechende Aufgaben zu, wie möglich.

Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation, …

Lassen Sie los und schenken Sie Ihrem Team Vertrauen

Zeigen Sie Ihrem Team, dass Sie es wertschätzen

Zeigen Sie sich.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.