Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)

Infektionszahlen steigen – Menschen trotzdem sorgloser?

mg/pm
Während in München aufgrund des Pandemiegeschehens Maskenpflicht an öffentlichen Plätzen droht, zeigt eine Umfrage des BfR: Immer weniger Befragte verzichten auf Treffen mit Familie und Freunden.

,"Sich mit Freundinnen und Freunden verabreden, das Leben an der frischen Luft genießen: Trotz der Corona-Pandemie normalisiert sich der Alltag wieder. Darauf deuten die aktuellen Umfrageergebnisse des BfR-Corona-Monitors hin", schreibt das Bundesinstitut.

Und tatsächlich, Ende Juni gaben noch 80 Prozent der Befragten als eine Schutzmaßnahme gegen Corona an, "Seltener Freunde oder Familie treffen". Heute liegt dieser Wert nur noch bei 60 Prozent. Auch "Weniger das Zuhause verlassen" ist aus der Mode gekommen: Im Juni bestätigten 73 Prozent der Befragten diese Schutzmaßnahme, heute sind es nur noch 51 Prozent. 

Er wolle keinem die Freude nehmen, hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder gesagt. Aber angesichts der hohen Infektionszahlen in München sollten Freude und Vernunft besser zusammengehen. Damit das gelingt, forderte Söder ein Alkoholverbot auf stark besuchten öffentlichen Plätzen und forderte die Kommunen auf, generell über Sperrzeiten nachzudenken.

Das könnte ein praktikabler Weg sein, denn die gute Nachricht aus dem BfR ist: Die Bereitschaft, "staatliche Anordnungen" einzuhalten, ist seit dem Sommer sogar noch leicht gestiegen. Zuletzt lag sie bei 93 Prozent. 

Der BfR-Corona-Monitor ist eine wiederkehrende (mehrwellige) repräsentative Befragung zur Risikowahrnehmung der Bevölkerung in Deutschland gegenüber dem neuartigen Coronavirus. Zwischen dem 24. März und 26. Mai 2020 wurden dazu jede Woche rund 500 zufällig ausgewählte Personen per Telefon unter anderem zu ihrer Einschätzung des Ansteckungsrisikos und zu ihren Schutzmaßnahmen befragt. Seit Juni 2020 wird die Befragung im Zwei-Wochen-Rhythmus mit jeweils rund 1.000 Befragten fortgeführt.

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