KBV will mehr DMP

sg
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) befürwortet die Ausweitung von Disease Management-Programmen (DMP). Allerdings hält sie die vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) ausgewählten Gesundheitsbereiche für ungeeignet.

Die KBV habe wegen der Erweiterung bereits entsprechende Anträge beim G-BA für die Krankheiten Herzinsuffizienz und Rheuma gestellt, erläuterte Dr. Monika Mund, bei der KBV verantwortlich für indikationsbezogene Versorgungskonzepte, bei einem KBV-Pressegespräch zu qualitätssichernden Maßnahmen im ambulanten Versorgungsbereich.

KBV oder G-BA: Wer entscheidet über ein DMP?

Die Ergebnisse der laufenden DMP mit mehr als 6,5 Millionen teilnehmenden Patienten belegten deren Wirksamkeit, betonte Mund. Beim DMP zur Diabetes Typ 2 habe man eingeschriebenen Patienten weniger Füße amputieren müssen als der Kontrollgruppe. Auch bei dem Vergleich der Inzidenz von Schlaganfällen seien die Ergebnisse der DMP-Teilnehmer besser ausgefallen.

Allerdings habe der G-BA bereits die Einführung von DMP für Rückenschmerzen und Depression angekündigt. Der Umsetzung sieht die KBV jedoch mit großen Vorbehalten entgegen. „Die vom G-BA festgelegten DMP sind äußerst kompliziert“, sagte Mund. „85 Prozent der Deutschen haben irgendwann in ihrem Leben Rückenschmerzen. Sollen sich alle in ein DMP einschreiben?“, stellte sie die rhetorische Frage.

Und wer definiert die Kriterien?

Dr. Franziska Diel, Leiterin des KBV-Dezernats Sektorenübergreifende Qualitätsförderung führte aus, dass zudem die Ausgangslage hinsichtlich der Teilnahmekriterien bei dem vom G-BA vorgegebenen DMP zu Depressionen nicht einfach sei. Diel: „Wer ist die Zielgruppe für dieses DMP? Die, die es auch nach der dritten Krankschreibung nicht vermögen, wieder in den Arbeitsprozess einzusteigen? Oder welches Kriterium soll sonst angeführt werden?“

Bei der Veranstaltung verwiesen die beiden KBV-Vorsitzenden, Dipl. med. Regina Feldmann und Dr. Andreas Gassen auf die vielfältigen Maßnahmen der KBV zur Sicherung der Qualität ärztlicher Behandlungen im ambulanten Sektor. Diese seien oft strenger als im Kliniksektor. 

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