Kommt der Generalist zu kurz?

ck/dpa
Was hilft gegen den Medizinermangel? Der Sachverständigenrat setzt auf Zuschläge für Landärzte, der Gesundheitsminister will dem Run auf Ballungsgebiete per Gesetz entgegenwirken. Muss der Berufsstand auch selbst mehr für seine Hausärzte tun?

Auf einer gemeinsamen Veranstaltung des Bundesgesundheitsministeriums und des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen wurde heute das Gutachten des Rats 2014 präsentiert und der Fachöffentlichkeit zur Diskussion gestellt.

Gleichmäßige Verteilung der Mediziner

Der Vorsitzende des Beratungsgremiums, Ferdinand M. Gerlach, mahnte eindringlich, gegen die ungleiche Verteilung der Mediziner und den wachsenden Mangel an Hausärzten anzusteuern. Rund 2.200 Hausärzte schieden jedes Jahr aus. 90 Prozent der mehr als 11.000 Facharztabschlüsse ebneten den Medizinern aber den Weg zur Arbeit als Spezialist, nur 10 Prozent als Generalist.  

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will eine gleichmäßigere Verteilung der Mediziner in Deutschland erreichen. Anreize zur Niederlassung in unterversorgten Gebieten sollten erhöht und Überversorgung in Ballungsgebieten solle abgebaut werden. Noch dieses Jahr würden entsprechende Schritte zügig per Gesetz angegangen.

Spürbarer Zuschlag für Landärzte

In ihrem jüngsten Gutachten forderte der Expertenrat einen spürbaren Zuschlag für Landärzte, der neue Niederlassungen attraktiver macht. Konkret schlagen die Gutachter einen für zehn Jahre garantierten Vergütungszuschlag von 50 Prozent auf alle ärztlichen Grundleistungen in Mangelregionen vor. Das Geld soll von den Ärzten in gut versorgten Gebieten umgeschichtet werden.

Wo es zu viele Ärzte gibt, sollen die Kassenärztlichen Vereinigungen freiwerdende Arztsitze zudem aufkaufen müssen. Das soll die neben dem Mangel bestehende Überversorgung eindämmen. Ein Überangebot gebe es bei den Kliniken. 

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